EU gefordert

So reagiert die voestalpine auf Trumps Zoll-Pläne

Oberösterreich
12.02.2025 15:30

25 Prozent Zölle auf Stahl- und Aluminium-Importe in die USA aus allen Teilen der Welt – mit dieser Ankündigung ließ US-Präsident Donald Trump in den letzten Tagen bereits aufhorchen. Was bedeutet das für die voestalpine? „Für uns ist die USA ein sehr, sehr wichtiger Markt“, sagt Vorstandschef Herbert Eibensteiner. Der Manager appelliert an die EU, tätig zu werden.

49 Standorte hat die voestalpine in den USA, beschäftigt dort 3000 Mitarbeiter und erzielt etwa elf Prozent des Gesamtumsatzes in dem von Donald Trump regierten Land, das nun mit 25-Prozent-Zöllen auf Stahl- und Aluminium der restlichen Welt eine klare Ansage macht.

„Sehen Handelskriege kritisch“
Wie steckt die voestalpine diese Ankündigung mit? „Die Zölle sind für uns managebar“, betont Vorstandschef Herbert Eibensteiner. Zwischen zwei und drei Prozent des erzielten Umsatzes des Stahlkonzerns mit Sitz in Linz (Oberösterreich) wären – Stand jetzt – von den Zöllen betroffen. Welche Auswirkungen die Zölle haben werden, sind im Detail noch offen: „Das wird sich in den nächsten Monaten zeigen, es ist alles sehr frisch“, so Eibensteiner. Nachsatz: „Wir sehen die Eskalation der Handelskriege kritisch.“ 

„Brauchen uns nicht zu verstecken“
Von der Europäischen Union fordert der Chef von 50.670 Mitarbeitern, dass man sofort mit Verhandlungen mit den USA beginnt und auch Gegenmaßnahmen prüft. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, sagt Eibensteiner in Richtung Brüssel.

Der Bereich Bahninfrastruktur läuft bei der voestalpine gut (Bild: voestalpine)
Der Bereich Bahninfrastruktur läuft bei der voestalpine gut

Verträge werden geprüft, Investitionen in den USA in Umsetzung
Fakt ist: Die voestalpine prüft derzeit die Verträge auf Regelungen, wer für etwaige Zölle aufkommen würde. „Es gibt Verträge, die solche Möglichkeiten vorsehen, dass amerikanische Kunden die Zölle zahlen müssen“, sagt Eibensteiner, der klarstellt, dass lokale Fertigungen das Risiko von Zöllen vermeiden. Investitionsprojekte des Stahlkonzerns in den USA sind in Umsetzung: In Indiana wird ein bestehender Standort, an dem hochtechnologische Spezialrohre und -profile hergestellt werden, erweitert. Auch im Bereich der Lagersysteme stehen die Zeichen auf Ausbau der Produktionskapazitäten – hier allerdings in Louisville im Bundesstaat Kentucky.

Teilweise gibt’s Teilzeitmodelle
Wie sich die teils schwierige Nachfragesituation aus der Auto-, Konsumgüter-, Maschinenbau- und Bauindustrie auf die Standorte in Österreich niederschlägt? Hier wurden Maßnahmen eingeleitet. Der Abbau von Zeitarbeitskräften läuft, auch die Reduktion von Überstunden und Urlauben ist Gebot der Stunde, dazu wurden Teilzeitmodelle umgesetzt, durch die Beschäftigte weniger arbeiten und auch auf Gehalt verzichten. „Wir verringern die Arbeitszeit, um die Mitarbeiter halten zu können“, sagt Eibensteiner, der aber auch sagt: „Ich kann nicht ausschließen, dass es zu vereinzelten Maßnahmen bei Stammpersonal kommen wird.“ Rund 23.600 Mitarbeiter sind für die voestalpine in Österreich tätig.

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