„Intervision“
Putins Anti-Song-Contest ohne „Perversionen“
Nachdem Russland wegen seines Angriffskrieges vom Eurovision Song Contest (ESC) ausgeschlossen wurde, hat Kremlchef Wladimir Putin eine eigene Musikshow ausgerufen. Nach Angaben aus Moskau soll sie durchaus großen Anklang finden. Die Veranstaltung dürfte in der russischen Hauptstadt stattfinden.
„Ich garantiere, dass es dort keine Perversionen und Verhöhnungen der menschlichen Natur geben wird, wie wir es bei den Olympischen Spielen in Paris beobachtet haben“, zeigte sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow begeistert. Die Veranstaltung biete allen Ländern die Chance, „ohne jede Zensur“ ihre besten musikalischen Traditionen vorzustellen, versprach der Moskauer Top-Diplomat bei einem Treffen mit Botschaftern.
Mehr als 20 Länder haben ihre Teilnahme an dem „Intervision“ genannten TV-Wettbewerb bereits bestätigt, wie Putins Kulturberater Michail Schwydkoi russischen Agenturen zufolge sagte. Unter den Teilnehmern seien neben einer Reihe von Ex-Sowjetrepubliken auch China, Brasilien und Saudi-Arabien.
Russland geht gegen Nicht-Heterosexuelle vor
In Russland sind die Rechte von Minderheiten, die nicht der heterosexuellen (angeblichen) Norm entsprechen, stark eingeschränkt. Die öffentliche Darstellung von Homosexualität etwa ist verboten. Auch wurde die sogenannte LGBT-Bewegung als „extremistische Organisation“ eingestuft.
LGBT oder auch die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen – eventuelle Pluszeichen oder Sternchen sind als Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter gemeint.
Queere Künstler sind dem Kreml ein Dorn im Auge
Der Eurovision Song Contest ist hingegen bekannt dafür, dass dort schon oft offen queere Künstler antraten und die Show sehr bunt und divers ist. So gewann etwa 1998 für Israel die Transfrau Dana International, 2014 setzte sich für Österreich Tom Neuwirth mit seiner Kunstfigur Conchita Wurst und dem Song „Rise Like a Phoenix“ durch.
Bei der langen Olympia-Eröffnungsfeier in Paris war vergangenen Sommer eine Szenerie mit Dragqueens an einem Tisch zu sehen gewesen. Einige fassten dies als Nachstellung des letzten Abendmahls und Verhöhnung des Christentums auf. Später stellte sich heraus, dass dieser Showteil als Festmahl griechischer Götter gemeint war.
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