Gefangenen-Deal

Amerikaner frei: Trump lobt „sehr nette“ Russen

Außenpolitik
12.02.2025 13:06

Die Freilassung eines jahrelang inhaftiert gewesenen US-Staatsbürgers wird von der Regierung in Washington medienwirksam ausgeschlachtet. Der 63-jährige Marc Fogel wurde am Dienstag bereits von Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Trump bezeichnete die Freilassung im Rahmen eines „Austauschs“ als eine Geste des guten Willens zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. Zudem kündigte er für Mittwoch eine weitere Freilassung an.

Bei dem Empfang im Weißen Haus war der in eine US-Flagge gehüllte Fogel sichtlich bewegt. Er fühle sich wie der „glücklichste Mensch auf Erden“, sagte er und dankte dem US-Präsidenten und seinem Team für die Unterstützung bei seiner Freilassung. Trump berichtete seinerseits von einem Treffen mit Fogels 95-jähriger Mutter bei einer Wahlkampfveranstaltung. Dabei habe er ihr versprochen, ihren Sohn „rauszuholen“.

Hier wird die Ankunft von Marc Fogel vom Weißen Haus bejubelt:

„Sehr besondere Person“ ebenfalls vor Freilassung
Den Gefangenen-Deal mit Russland bezeichnete Trump auf Nachfrage von Journalisten als „sehr fair, sehr vernünftig“. Er kündigte zudem an, dass „morgen noch jemand freigelassen wird“. Weitere Einzelheiten nannte er zunächst nicht, fügte aber hinzu, dass es sich um eine „sehr besondere“ Person handle. Moskau erklärte zur Ausreise Fogels, dass man nun im Gegenzug erwarte, dass ein in den Vereinigten Staaten eingesperrter Russe freikomme. Der Name des Häftlings werde allerdings erst dann bekannt gegeben, wenn die Person sicher nach Russland zurückgekehrt sei, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der Nachrichtenagentur TASS. 

Präsident Donald Trump versprach laut eigenen Worten der 95-jährigen Mutter von Marc Fogel, dass er ihn zurückholen werde. „Versprechen gehalten“, erklärt nun das Weiße Haus. (Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Al Drago)
Präsident Donald Trump versprach laut eigenen Worten der 95-jährigen Mutter von Marc Fogel, dass er ihn zurückholen werde. „Versprechen gehalten“, erklärt nun das Weiße Haus.

Zuvor hatte Trump gesagt, dass er nun auf neue Beziehungen zu Moskau hoffe, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. „Wir wurden sehr nett von Russland behandelt“, sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. „Ich hoffe, dass dies der Beginn einer Beziehung ist, in der wir diesen Krieg beenden können.“ 

Große Freude auch bei Malphine Fogel, der Mutter von Marc Fogel (Bild: APA/AP)
Große Freude auch bei Malphine Fogel, der Mutter von Marc Fogel

Fogel hatte als Lehrer an einer US-Schule in Moskau gearbeitet. Bis Mai 2021 genoss er laut russischen Behörden als Angestellter der US-Botschaft in Moskau diplomatische Immunität. Im Juni 2022 wurde er wegen Drogenschmuggels zu 14 Jahren Haft verurteilt, nachdem bei einer Zollkontrolle am Moskauer Flughafen Scheremetjewo Marihuana und Cannabisöl in seinem Gepäck gefunden worden waren.

Auch unter Biden gab es Gefangenenaustausch
Auch unter Trumps Vorgänger Joe Biden konnten Freilassungen von US-Staatsbürgern aus russischen Gefängnissen erwirkt werden. Im August wurden beim größten Gefangenenaustausch seit dem Ende des Kalten Krieges unter anderem der US-Journalist Evan Gershkovich und der frühere US-Soldat Paul Whelan freigelassen. Im Gegenzug kam unter anderem der „Tiergarten-Mörder“ Vadim Krasikow frei, der in Deutschland wegen des Mordes an einem tschetschenisch-stämmigen Georgier im Kleinen Tiergarten in Berlin verurteilt worden war. Im Unterschied zu Biden begab sich aber diesmal mit dem Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff ein hochrangiger US-Beamter nach Moskau, um die Verhandlungen zu führen.

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