Fans nehmen Angebot an

Shuttle-Service bei WM: Die fahrenden Holländer

Gerdi Verwoert und Django Biallosderski kurven von 6 Uhr früh bis 17 Uhr die Fans zwischen Bahnhof und Fanmeile herum.

(Bild: Urbantschitsch Mario/Mario Urbantschitsch)

55 Buslenker schiffen in den WM-Shuttles die Fans zwischen Maishofen und Hinterglemm hin und her. Unter ihnen sind zwei Niederländer, die mit den Österreichern mitfiebern.

Sie hat als Skilehrerin gearbeitet und nach Corona einen anderen Job gebraucht. Gerdi Verwoert fährt bei den Postbussen. Sie kombiniert damit ihre Skileidenschaft und die Arbeit. Während der WM ist sie als Shuttle-Fahrerin im Einsatz. 500 Fahrten täglich werden von ÖBB und SVV vom Bahnhof Maishofen zur Ski-WM nach Hinterglemm abgewickelt. Gerdi sagt: „Ich kriege eine positive, gute Stimmung mit. Ich bin ja selber Ski-Fan und verfolge die Rennen. Es ist zwar schade, dass der halbe Holländer (Marcel Hirscher, Anm.) nicht dabei ist. Ich freue mich aber immer mit den Österreichern.“

41 Fahrzeuge, 55 Buslenker, fünf Koordinatoren und sechs Disponenten sind in Hinterglemm während der Weltmeisterschaft nur für den Shuttleservice im Einsatz.

(Bild: urbantschitsch mario)

„Die Gäste in Holland sind schon aggressiver“
In vier Jahren als Busfahrerin hat sie in Salzburg erst einmal einen aggressiven Fahrgast erlebt. Bei der Ski-WM ist das kein Thema: „Die Leute sind einfach gut drauf und lässig. Ich glaube, sie schätzen dieses Angebot einfach.“

Ihr Kollege ist ebenfalls aus Holland. Django Biallosderski ist wegen der Liebe schon vor 15 Jahren nach Österreich gekommen, seine Frau stammt aus Niedernsill. Auch er ist selbst begeisterter Skifahrer. Busfahrer war er in Holland schon. Es gibt Unterschiede, wie er schildert: „In den Niederlanden sind die Fahrgäste schon aggressiver, aber hier hab ich noch nie ein Problem gehabt.“ Langweilig wird ihm während der WM nicht, auch wenn es „nur“ zwischen Maishofen und Hinterglemm hin- und hergeht.

Die Dienste starten um sechs Uhr früh und enden um 17 Uhr. Biallosderski sagt: „Ich fahre meine Tour normalerweise immer nach Salzburg. Das hier ist jetzt eine Abwechslung, es ist gut organisiert und es macht mir richtig Spaß.“ Bis Sonntag sind die Fahrer im WM-Einsatz, dann geht’s wieder zurück in den Normaldienst.