Nun vor Gericht

Mann (24) schlitzt sich auf und attackiert Beamten

Vorarlberg
12.02.2025 17:25

Ein 24-Jähriger hat einen Lokalgast vermöbelt und fünf Polizisten attackiert, nachdem er sich im Rausch die Pulsadern aufgeschnitten hatte. Im Prozess am Landesgericht Feldkirch flehte er um Gnade. 

„Ich leide an Klaustrophobie. Bitte schicken Sie mich nicht ins Gefängnis“, bettelt der 24-jährige Vorarlberger Richterin Verena Wackerle an. Vor allem nicht zum jetzigen Zeitpunkt, wo er doch kurz vor Abschluss seiner stationären Therapie in der Stiftung Maria Ebene stehe und sich um eine Verlängerung bemühe. Schließlich sei er auf gutem Wege, sein Leben endlich in den Griff zu bekommen, so der Beschuldigte.

Schickt Eltern Video von Bluttat
Der 24-Jährige hatte vergangenen September in einem Lokal in Bludenz einen 59-jährigen Gast zunächst angepöbelt. Als dieser ihn zurechtwies, versetzte ihm der stark Betrunkene zwei Faustschläge ins Gesicht. Drei Wochen später kommt es zu einer wahren Tragödie: Vollgepumpt mit Drogen und Alkohol versucht der Angeklagte, sich das Leben zu nehmen, indem er sich mit einem Teppichmesser die Pulsadern aufschneidet. Als er seinen Eltern davon ein Video aufs Handy schickt, alarmiert der verzweifelte Vater sofort die Polizei. Bei deren Eintreffen attackiert der 24-Jährige fünf Beamte mit einem Totschläger, beschimpft sie als Hurensöhne und droht: „Ich bring’ euch alle um!“

Doch weder an den Vorfall im Lokal noch an jenen mit der Polizei kann sich der Angeklagte im Prozess erinnern. „Ich weiß nur, dass ich in der geschlossenen Abteilung der Valduna aufgewacht bin.“ Noch im Verhandlungssaal entschuldigt sich der junge Mann bei den Opfern und dankt den Polizisten, damals nicht von der Schusswaffe Gebrauch gemacht zu haben.

Richterin ermöglicht Haftaufschub für Therapie
Obwohl auch der Vater des Beschuldigten nochmals bei der Frau Rat interveniert, seinem Sohn eine stationäre Therapie zu ermöglichen, verhängt sie 15 Monate Haft, davon zehn auf Bewährung. Dazu kommt noch der Widerruf einer früheren Bewährungsstrafe von drei Monaten. „Sie sind Jahrgang 99 und sitzen jetzt schon das elfte Mal hier. Man hat Ihnen so oft die Hand gereicht – einmal ist Schluss“, so Wackerle in Richtung des frisch Verurteilten. Einen kleinen Lichtblick gibt es am Ende doch noch: „Wenn Sie die Therapie auf Maria Ebene verlängern, wird Ihnen Haftaufschub gewährt.“ Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Vorarlberg Wetter
4° / 9°
Symbol bedeckt
5° / 11°
Symbol bedeckt
6° / 11°
Symbol bedeckt
5° / 12°
Symbol bedeckt



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt