Die steirischen Zahlen zeigen: Der Großteil der Einsätze durch Brandmeldeanlagen stellt sich als umsonst heraus. Für Freiwillige ist das durchaus eine Belastung – für die Auslöser fallen hohe Kosten an.
Den Alarm eines Brandmelders kann vieles auslösen: Rauch, Staubpartikel, Wasserdampf, Schweißarbeiten – oder auch ein technischer Defekt. Dass ein solcher Alarm Feuerwehrkräfte umsonst aufschreckt, geschieht jedoch auffallend oft. Thomas Meier, Pressesprecher des Landesfeuerwehrverbands, rechnet vor: 2024 kam es in den steirischen Regionen zu 13.000 Brandeinsätzen. Exakt 2685 davon wurden durch Alarmanlagen ausgelöst, wobei es nur 195-mal tatsächlich brannte.
Umgerechnet waren also im Vorjahr nur gut sieben Prozent Echtalarme. Eine große Belastung für die örtlichen Feuerwehren? „Natürlich ist es anstrengend, weil die Freiwilligen mitten in der Nacht aufstehen oder tagsüber von der Arbeit weg müssen“, sagt Meier. Allerdings: „Außerhalb von Graz gibt es steiermarkweit etwa 2000 Anlagen – im Schnitt liefert also jede einen Fehlalarm pro Jahr.“
In Graz sind Berufsflorianis für die Ausfahrten zuständig. Brandrat Gerald Wonner sieht Fehlalarme als tägliches Geschäft: „Jeder eingelangte Brandmeldeanlagenalarm wird von uns als Brandereignis eingestuft. Wir müssen zum Objekt fahren und den Grund der Auslösung erkunden“, sagt er. Das bestätigt auch der Grazer Branddirektor Klaus Baumgartner: „Wir müssen immer davon ausgehen, dass es sich um einen realen Brandeinsatz handelt, obwohl uns die hohe Anzahl von Fehl- und Täuschungsalarmen durchaus bewusst ist.“ 528-mal war das im Vorjahr wegen eines technischen Fehlalarms der Fall, 596-mal wegen einer „Täuschung“ (etwa durch Wasserdampf) und immerhin 53-mal aufgrund eines böswilligen Auslösers.
Für die Verantwortlichen kann ein solcher Alarm teuer kommen: 645,85 Euro sind laut der Tarifordnung der Berufsfeuerwehr Graz fällig – mindestens 421,20 Euro gelten für den Rest unseres Bundeslandes. Das Geld, das durch unnötige Ausfahrten eingenommen wird, entlaste zwar das System, mache aber die Freiwilligenarbeit nicht wett. Industrie- und Hotelleriebetriebe sollten ihre Anlagen warten und Private das Rauchen im Innenraum auch im Winter unterlassen. Denn das Vermeiden von Fehleinsätzen bedeutet auch Wertschätzung der harten Arbeit der Florianis.
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