Geopolitik-Experte

„Wir leben in einer Ära der globalen Unordnung“

Kärnten
13.02.2025 10:00

Kärnten ist Exportland. Daher können globale Entwicklungen auch große Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft haben. Die Industriellenvereinigung lud dazu einen Experten ein.

Rund jeder zweite Euro, der von Kärntner Unternehmen erwirtschaftet wird, kommt aus anderen Ländern. Allein im ersten Halbjahr 2024 wurden Waren im Wert von 4,73 Milliarden Euro exportiert, die wichtigsten Handelspartner sind Deutschland, China und Italien. Und die Vereinigten Staaten von Amerika gewinnen immer mehr an Bedeutung für die Kärntner Wirtschaft.

Kein Wunder also, wenn heimische Firmen ihren Blick weit über die Grenzen Österreichs wenden und globale Entwicklungen mit Argwohn betrachten. So veranstaltete die Kärntner Industriellenvereinigung (IV) und die Junge Industrie Kärnten einen Abend im Zeichen geopolitischer Herausforderungen.

Globale Unordnung und die Rolle der Großmächte 
Als Vortragender analysierte Geopolitik-Experte Christian Kesberg die aktuellen globalen Entwicklungen. „Wir leben in einer Ära der globalen Unordnung“, zieht Kesberg gleich ein wenig optimistisches Resümee. Dazu haben viele überlappende Krisen, verstärkt durch die Schockwirkung von Pandemie und Ukrainekrieg, die Welt nach Jahrzehnten der geopolitischen Sorglosigkeit und Langeweile nun in ein neues Zeitalter manövriert. „Informationen über Krisen, Kriege und Katastrophen kommen nun in Echtzeit an und verdichten sich in den Köpfen der Menschen zu allgegenwärtigen Zukunftsängsten, die den Boden für Nationalpopulisten, Autokraten und Despoten aufbereiten“, so Kesberg.

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Die USA haben riesige Energiereserven. Firmen zahlen dort ein Viertel von dem für Energie, was man in Österreich zahlt.

Geopolitik-Experte Christian Kesberg

Besonderes Augenmerk legte der Experte auf die zweite Amtszeit von Donald Trump als Präsident der USA: „Nichts wird mehr so sein wie in seinen ersten vier Jahren.“ Während sich Amerika immer stärker isoliert, würden andere starke Akteure fehlen, die eine stabile Weltordnung mitgestalten könnten.

„Eine alternde Bevölkerung, hohe Schulden und wirtschaftliche Stagnation setzten das Land unter Druck“, schließt Kesberg China als bestimmende Kraft aus. Europa sei zu uneinig und wirtschaftlich geschwächt, Indien vorrangig mit eigenen nationalen Interessen beschäftigt. So müsse man sich auf eine Phase geopolitischer Unsicherheit einstellen. Daher mahnt der Geopolitik-Experte strategische Weitsicht ein.

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