Israel in Kritik
CPJ-Bericht: Höchststand an getöteten Journalisten
2024 sind laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) mindestens 124 Journalisten getötet worden – so viele wie nie zuvor. 85 starben im Gaza-Krieg durch israelische Streitkräfte. Israel weist Vorwürfe gezielter Angriffe zurück. Auch Sudan, Pakistan, Haiti und Mexiko gelten als besonders gefährlich.
Im vergangenen Jahr sind einer Studie zufolge so viele Journalisten getötet worden wie noch nie. Mindestens 124 Reporter in 18 Ländern seien ums Leben gekommen, teilte das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) am Mittwoch mit. Dies sei ein Höchststand seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 30 Jahren. „Heute ist die gefährlichste Zeit, um Journalist zu sein“, sagte Geschäftsführerin Jodie Ginsberg.
Israel verantwortlich für 70 Prozent der Todesfälle
Nach Angaben der in New York ansässigen Organisation war Israel für fast 70 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Demnach wurden im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas 85 Journalisten durch die israelischen Streitkräfte getötet. Davon seien in mindestens zehn Fällen Journalisten gezielt getötet worden.
Damit kommt das CPJ zu einem ähnlichen Schluss wie die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), die in ihrer Jahresbilanz einen großen Teil der Todesfälle auf die israelische Armee zurückführt.
Die israelischen Streitkräfte haben Journalisten nie absichtlich ins Visier genommen und werden dies auch nie tun.
Statement des israelischen Militärs
Das israelische Militär erklärte, es seien nicht genügend Informationen zu den mutmaßlichen Vorfällen vorgelegt worden, um diese überprüfen zu können. „Die israelischen Streitkräfte haben Journalisten nie absichtlich ins Visier genommen und werden dies auch nie tun.“
Zahl in vergangenen Jahren gestiegen
Neben dem Gazastreifen sind unter anderem der Sudan, Pakistan, Haiti und Mexiko für Journalisten besonders gefährlich. Die Zahl der weltweit getöteten Medienschaffenden ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Dem CPJ zufolge kamen 2023 insgesamt 102 ums Leben, 2022 waren es 69. Den bisherigen Höchststand habe das Jahr 2007 mit 113 Toten verzeichnet, fast die Hälfte davon im Irak-Krieg. In den vergangenen 20 Jahren sind mehr als 1700 Journalisten getötet worden, wie Reporter ohne Grenzen mitteilte.
Seit Jahresbeginn sind nach Angaben des CPJ bisher mindestens sechs Medienschaffende ums Leben gekommen.
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