Prozess in Feldkirch

Mutter zog Tochter Kochlöffel über den Kopf

Am Landesgericht Dornbirn stritten Mutter und Tochter.

(Bild: Mathis Fotografie)

Eine 19-Jährige erhob schwere Vorwürfe gegen ihre Mutter: Diese habe ihr mehrfach Gewalt angetan. Beim Prozess am Landesgericht Feldkirch sagt die Tochter dann aber doch nicht aus – Freispruch im Zweifel. 

Die Anklage stützt sich auf die Aussagen der Tochter. Diese hatte ihre Mutter nach einem Vorfall im Dezember vergangenen Jahres bei der Polizei angezeigt. Dort gab sie an, von ihrer Mutter verdroschen worden zu sein. Dabei habe diese ihr zunächst mit dem Kochlöffel auf den Kopf geschlagen und ihr anschließend ein paar Ohrfeigen versetzt. Diese sollen so brachial gewesen sein, dass die 19-Jährige zu Boden stürzte. Das Opfer erlitt damals eine große Beule am Kopf und eine Schürfwunde an der Schulter.

Es war nicht das erste Mal, dass die Mutter zugeschlagen haben soll. So gibt die Gepeinigte bei der Polizei an, schon seit Sommer letzten Jahres immer wieder von der rabiaten Mutter brutal verprügelt worden zu sein.

Ich habe Probleme mit der Bandscheibe. Ich bat meine Tochter, mir beim Kochen zu helfen. Aber sie wollte lieber zu ihrem Freund. Daraufhin gerieten wir in Streit. Da nahm ich den Kochlöffel und schlug ihr auf den Kopf.

Die Angeklagte vor Gericht.

„Sie wollte lieber zu ihrem Freund“
Im Prozess zu den Vorwürfen befragt, bekennt sich die 41-jährige Türkin nur teilweise schuldig. Den Vorfall im Dezember schildert sie wie folgt: „Ich habe Probleme mit der Bandscheibe. Ich bat meine Tochter, mir beim Kochen zu helfen. Aber sie wollte lieber zu ihrem Freund. Daraufhin gerieten wir in Streit. Da nahm ich den Kochlöffel und schlug ihr auf den Kopf. Sie schubste mich weg und wir landeten beide auf dem Boden.“ Was die Beule erklärt. Die erlittene Schürfwunde sei durch den Sturz entstanden. Das sei der einzige Übergriff gewesen, den es je gegeben habe, beteuert die Angeklagte. „Ich bin zwanzig Jahre zu Hause geblieben, um bei meinen Kindern zu sein.“

Weil die Tochter im Prozess einen Rückzieher macht und nun doch nicht gegen ihre Mutter aussagt, wird die Beschuldigte im Zweifel freigesprochen.