Suchtexpertin erklärt

Fentanyl: „Selbst Drogenszene hat großen Respekt“

Kärnten
12.02.2025 18:45

Auch die Gesundheitsbehörden bereiten sich auf die neue Gefahr vor. Unter anderem mit einem neuen Drogenschnelltest-Angebot.

„Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken – aufgrund des aktuellen Trends auf dem Markt ist es nur eine Frage der Zeit, bis Fentanyl auch bei uns zum Problem wird. So ehrlich müssen wir sein“, bestätigt Kärntens Suchtgiftkoordinatorin Barbara Binter-Geyer im Gespräch mit der „Krone“. Die Expertin und ihr Team stehen im stetigen Kontakt mit den Kollegen und Beratungsstellen in anderen Bundesländern, wo die tödliche Substanz teils bereits Einzug gehalten hat.

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Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Polizeibehörde und informieren uns gegenseitig über aktuelle Wissensstände.

Barbara Binter-Geyer, Suchtkoordinatorin des Landes Kärnten

„Tatsächlich ist uns noch kein Fentanylfall bekannt – aber wie bei allen anderen illegalen Dingen kann die Dunkelziffer naturgemäß eine andere sein. Was wir wissen: Die Szene selbst hat großen Respekt davor, Opiat-Suchtkranke haben Angst. Denn das mittlerweile belegte Problem ist, dass Dealer Fentanyl auch als Streckmittel verwenden“, so die Expertin.

Drogen auf Streckmittel Fentanyl testen
Auch der Grund, weshalb dringend empfohlen wird, das gekaufte Suchtgift vor dem Konsum testen zu lassen. „Das ist jetzt bereits bei den landesweit angesiedelten Beratungsstellen anonym und kostenlos möglich“, so Barbara Binter-Geyer. Da man aber keine Medizin-Uni in Klagenfurt hat und die Substanzen nach Graz schicken muss, dauert die Analyse mehrere Tage. Anders als bei bereits etablierten Schnellprüfstellen in Wien, Innsbruck oder eben Graz. Aber auch in Kärnten sollen diese schon bald existieren.

„Ein diesbezügliches Pilotprojekt ist gerade in Planung und Vorbereitung – ab April wird es auch bei uns möglich sein, Proben abzugeben und spätestens nach zwei Tagen Gewissheit über die Inhaltsstoffe zu haben“, kündigt Kärntens Suchtkoordinatorin an. Was nicht „nur“ vor künftigen Drogentoten schützen, sondern einen weiteren Effekt bringen soll. „Im Zuge dessen kommen wir in Kontakt mit den Suchtkranken und können unsere Möglichkeiten der Betreuung und Bekämpfung ihrer Abhängigkeit näherbringen. Viele wollen davon loskommen, trauen sich aber nicht, den ersten Schritt zu machen.“

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