Die Aussagen einer jungen Frau bringen jetzt neues Licht in den Mordfall rund um den Mitte 2023 in Salzburg getöteten Möbelpacker Stefan M. (52): Ein misslungener Einbruch soll zu dessen Tod geführt haben. Der Tatverdächtige, ein Salzburger (35), bestritt bislang den Mordvorwurf.
Mehr als eineinhalb Jahre lang war völlig unklar, wer Stefan M. (52), in der Nacht zum 31. Mai 2023 in seiner Wohnung in einem der höchsten Wohnhäuser Salzburgs an der Gabelsbergerstraße, getötet haben könnte. Bis Anfang Jänner ein DNA-Treffer die Ermittler zu einem 35-jährigen Salzburger geführt hatte – dem nunmehr Mordverdächtigen. Bislang bestreitet der Verdächtige K. die Vorwürfe, er will das Opfer gar nicht gekannt haben.
Nun aber wird der Druck für den Tatverdächtigen größer: Grund ist die Aussage seiner ehemaligen Freundin. Laut „Krone“-Recherchen packte sie kürzlich gegenüber Ermittlern aus und erzählte von einem geplanten Einbruchsdiebstahl beim Mordopfer. Und sie verriet offenbar, dass der Mordverdächtige ihr gegenüber die Tat gestanden haben soll.
„Aus Reflex“ getötet
An jenem Abend soll die Frau laut ihren Angaben ihren damaligen Freund K. gegen 22 Uhr zu dem Wohnhaus gefahren haben. Offenbar plante K. einen Einbruch in der Wohnung von Stefan M. im dritten Stock des Wohnhauses. Als er nach einigen Stunden zurückkam, soll er zu ihr gesagt haben: „Er war doch daheim, es ist nicht gut gelaufen.“ Und dabei soll er auch erzählt haben, dass er „aus Reflex gegen den Kopf gehauen hat“ und, dass das Opfer „jetzt tot sei“. Nach dem Passierten soll er die Frau auch bedroht und ihr geraten haben, zu schweigen, weil sie „sonst auch ins Gefängnis geht“.
Verdächtiger mit „grünen Sackerl“ gefilmt
Zudem gäbe es Hinweise, dass die beiden den Tatort mehrmals ausgekundschaftet hätten. Die Ex-Freundin wird aufgrund ihrer Chauffeur-Dienste als mögliche Beitragstäterin gehandelt – jedoch wegen Einbruchsdiebstahls, nicht wegen Mordes. Laut „Krone“-Informationen gibt es auch Bilder von Überwachungskameras, die den Tatverdächtigen nahe dem Wohnhaus mit „grünen Sackerl“ zeigen. Münzen und Schmuck soll der 35-Jährige offenbar aus der Wohnung gestohlen haben.
K. ist seit seiner Festnahme in U-Haft. Sein Verteidiger Kurt Jelinek sagt zu den neuen Erkenntnissen nur: „Wir werden die Aussage prüfen.“ Für Opfer-Anwalt Stefan Rieder vom Weißen Ring steht aber fest: „Mit den DNA-Treffern und dieser Aussage ist der Fall für mich geklärt.“
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