Das neue Regierungsprogramm sieht eine Reihe von Maßnahmen für besseren Natur- und Umweltschutz vor. Einen großen Stellenwert nimmt auch der Baumeister der Natur ein.
Sie sind herzig und bereiten dennoch viel Kopfzerbrechen: Die Rede ist von den Bibern. Im Burgenland hat man dieser Tage mit Blick auf so manche Gemeinde weniger Freude mit den süßen Nagern. Für Schlagzeilen sorgen die Baumeister der Natur derzeit auch in Tschechien. Unbeeindruckt von Genehmigungsverfahren hat eine Biberfamilie dort einen Damm gebaut und so ein Sumpfgebiet geschaffen und damit gratis ein ohnehin geplantes Renaturierungsprojekt verwirklicht, welches mit 1,2 Millionen Euro budgetiert gewesen wäre.
Bibermanagement seit 2015 im Burgenland
Genau diesem Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Nutzungsinteressen des Menschen widmet sich auch das 2015 vom Land beauftragte Bibermanagement vom Naturschutzbund Burgenland. Rund 650 Biber sind im Burgenland derzeit heimisch, um das Jahr 1850 waren die Tiere fast flächendeckend ausgerottet. „Nach über 100 Jahren Abwesenheit erobert der Biber seit Anfang des Jahrtausends die burgenländischen Gewässersysteme zurück und fordert mehr Raum“, sagt Silvia Strauch vom Naturschutzbund.
Mit gezielten Maßnahmen will man die Tiere schützen und gleichzeitig den Hochwasserschutz fördern und landwirtschaftliche Flächen erhalten, betont Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) mit Verweis auf das neue Regierungsprogramm, welches ein „verbessertes Bibermanagement“ vorsehe, um Konflikte zwischen menschlichen Nutzungsansprüchen und dem Naturschutz zu minimiere.
Feuchtgebietsschutz und Uferflächen
„Es geht hauptsächlich um den Feuchtgebietsschutz und Erwerb von Uferflächen, um dem Biber eine Heimat zu bieten“, betont Strauch. Mit gezielten Renaturierungsmaßnahmen will man auch einen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten. „Es geht auch hier vor allem darum, den Schutz der Natur mit den Nutzungsinteressen von uns Menschen in Einklang zu bringen. Das Bibermanagement zeigt schon sehr gut, wie das möglich ist“, so die Landeshauptmann-Stellvertreterin.
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