Fazit von ÖSV-Athleten

„Ist ganz schlimm!“ Zittern in ungewohnter Rolle

Ski WM
13.02.2025 06:33

Größer als die Nervosität vor der eigenen Aufgabe ist die Herausforderung für Österreichs acht Rennläufer in der Teamkombi beim Warten im Zielraum gewesen. „Mitfiebern ist ganz schlimm, ich fahre lieber selber runter“, sagte Vincent Kriechmayr beim Mitverfolgen des Slaloms, in dem sein Partner Manuel Feller ausschied. Auch wenn Österreich beim Schweizer Dreifacherfolg medaillenlos blieb, waren sich alle sicher, dass dieser Bewerb Zukunft hat.

In der neuen Kombi wird ein Speedfahrer mit einem Slalomläufer zusammengespannt und die Zeiten addiert. Österreich schickte Topteams ins Rennen, Daniel Hemetsberger/Fabio Gstrein wurden Fünfte, Vincent Kriechmayr/Manuel Feller, Stefan Eichberger/Dominik Raschner und Stefan Babinsky/Marco Schwarz schafften es nach Ausfällen im Slalom nicht in die Ergebnisliste. Da alle ÖSV-Speedfahrer in der Abfahrt einen Rückstand aufgerissen hatten, mussten die Slalomläufer volles Risiko gehen.

Daher waren auch einige Entschuldigungen angesagt. „Schade, dass ich nicht besser gefahren bin, dann wäre er in einer besseren Situation gewesen“, sagte Kriechmayr. „Man möchte den Teamkameraden nicht runterziehen oder eine gute Chance verbauen. Das wurmt mich.“ Babinsky war nach seiner Fahrt enttäuscht und meinte: „Sorry, Blacky, das habe ich mir anders vorgenommen. Das war so nicht geplant.“ Der Kärntner Schwarz nahm volles Risiko. „Wenn du nicht riskierst, gewinnst du nichts. Beim Riskieren können Fehler passieren.“

„Zuschauen ist nicht witzig“
Und Hemetsberger erklärte, dass man die „Slalomjungs in eine All-in-Situation“ gebracht habe, in der sie Vollgas gehen mussten. Während des Slaloms oblag den Abfahrern die Aufgabe des Daumendrückens. Das ist nicht die Spezialdisziplin des Oberösterreichers. „Der Bewerb ist prinzipiell voll gut. Aber zum Zuschauen nicht witzig, mir hat es den Magen verkrampft. Ich dachte, ich kann entspannt sein, aber es ist von Läufer zu Läufer schlimmer geworden“, sagte Hemetsberger. „Ich habe zu Fabio gesagt, wir brauchen zwei Vollgasfahrten. Wenn ein Fehler passiert, bin ich nicht böse, gewinnen tust nur am Limit.“

Daniel Hemetsberger (Bild: Pail Sepp)
Daniel Hemetsberger

Auch Gstrein sprach von „brutal großer Spannung“, er wünscht sich, dass man den Bewerb noch ein bisschen besser bewirbt, damit sich jeder auskennt. „Dann kann es etwas Lässiges werden.“ Persönlich hatte er eine „riesige Gaudi“, fieberte mit, aber es sei so ein „anstrengender Tag“ gewesen, wie er ihn lange nicht hatte. „Es war große Anspannung den ganzen Tag.“ Raschner meinte über die Teamkombi „sehr cool“ und hofft auf Fortsetzung. Auch für Babinsky hat der Bewerb „Potenzial“.

Feller hofft auf Neuauflage

Feller plädierte für „definitiv nicht abschaffen“. Vinc habe noch eine Saison, man könne das so nicht stehen lassen. „Vielleicht überrede ich ihn, dass er in Crans-Montana auch noch fährt, dann drehen wir den Spieß“, meinte der Tiroler. Kriechmayr hat dieser Tage öfters erwähnt, dass es seine letzte WM ist, in zwei Jahren wären die nächsten Welttitelkämpfe in der Schweiz.

„Er war einer der besten Athleten heute am Werk. Schade, dass ich ihn in die Situation gebracht habe, dass er so viel Risiko eingehen musste“, meinte Kriechmayr über Feller. „Heute wäre es schon möglich gewesen, wenn ich in der Abfahrt meinen Beitrag dazu geleistet hätte. Ich hätte es Manu vergönnt. Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Ich mache ihm keinen Vorwurf. Er hat alles probieren müssen.“ Er hoffe, dass er den Bewerb noch einmal fahren werde – 2026 bei den Olympischen Spielen in Bormio.

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