Greenwashing & Co.

Ein Viertel der Gütezeichen nicht vertrauenswürdig

Wirtschaft
13.02.2025 09:22

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die 42 wichtigsten Gütezeichen für Lebensmittel unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist unerfreulich: Mehr als ein Viertel der bewerteten Gütezeichen ist nicht gänzlich vertrauenswürdig.

Melanie Ebner, Landwirtschaftsexpertin: „Beim Lebensmitteleinkauf begegnen wir einer Flut an Siegeln, Zeichen und Marken – da verliert man schnell den Überblick, welche Zeichen Nachhaltigkeit garantieren und welche nur leere Versprechen sind. Konsumenten brauchen echte, transparente Informationen, um nachhaltige Entscheidungen treffen zu können.“

Ergebnisse der repräsentative Integral-Umfrage:

  • Knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) sind Gütezeichen bei Lebensmitteln wichtig. Doch das Vertrauen in die Nachhaltigkeitsversprechen dieser Labels ist gering: Mehr als sechs von zehn Befragten (62 Prozent) haben Sorge, dass hinter diesen Zeichen Greenwashing steckt.
  • 40 Prozent derjenigen, die Greenwashing befürchten, achten mittlerweile weniger auf Gütezeichen beim Einkaufen. 
Vage Begriffe wie „nachhaltig“ oder „klimafreundlich“ sollen dann nur noch erlaubt sein, wenn sie tatsächlich wissenschaftsbasiert sind und transparente Standards eingehalten werden. (Bild: Greenpeace – Mitja Kobal)
Vage Begriffe wie „nachhaltig“ oder „klimafreundlich“ sollen dann nur noch erlaubt sein, wenn sie tatsächlich wissenschaftsbasiert sind und transparente Standards eingehalten werden.

26 Prozent der Siegel nicht vertrauenswürdig
Greenpeace hat daher den 2018 veröffentlichten Gütezeichenguide für den Lebensmitteleinkauf überarbeitet und darin 42 Siegel bewertet. Das erschreckende Ergebnis: Mehr als 26 Prozent der 42 untersuchten Siegel sind entweder nicht vertrauenswürdig oder nur mäßig zuverlässig.

Einige Siegel haben sogar negative Auswirkungen
Einige wie das MSC-Siegel (Fisch) und das RSPO-Siegel (Palmöl) haben sogar negative Auswirkungen auf Umweltziele. Es gibt auch einige vertrauenswürdige Gütezeichen wie Demeter, Prüf nach! oder Bio Austria.

(Bild: Greenpeace – Mitja Kobal)

Zusätzlich soll die geplante EU-„Green Claims“-Richtlinie sicherstellen, dass Unternehmen nur noch wissenschaftlich geprüfte Nachhaltigkeitsversprechen machen dürfen.

Vage Begriffe wie „nachhaltig“ oder „klimafreundlich“ sollen dann nur noch erlaubt sein, wenn sie tatsächlich wissenschaftsbasiert sind und transparente Standards eingehalten werden. Die Richtlinie wird noch verhandelt – eine Umsetzung in den Mitgliedsstaaten wird noch dauern.

Übrigens: Ganze 450.000 Tonnen Schweinefleisch werden jährlich in Österreich produziert und landen am Restaurantteller oder im Supermarktregal. Eine neue Analyse von Tierschutz Austria zeigt: 40 Prozent der Fleischlabels sagen nichts über das Tierwohl aus, eindeutig höhere Standards garantieren nur 14 Prozent.

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