PI Kärntner Tor
Inspektorin Nina Walter (26)
Zwei minderjährige Mädchen werden körperlich misshandelt. Es ist Inspektorin Nina Walter zu verdanken, dass die Slowakinnen (14 und 15 Jahre) gut versorgt und der Täter rasch festgenommen wird.
Es ist eine Stunde nach Mitternacht, als eine unterstandslose Frau die beiden Jugendlichen auf die Polizeiinspektion bringt. Sie erklärt, die Mädchen seien geschlagen und misshandelt worden. Täter sei der Onkel der beiden. Er wohnt in Favoriten, wo die Mädchen von ihrer Mutter vor zwei Wochen „abgegeben“ worden sind.
Die Einvernahme gestaltet sich schwierig. Die Opfer sind verängstigt, übermüdet und sprechen kein Deutsch. Vater und Mutter sind unauffindbar, bzw. gar nicht im Land. Die Beamtin alarmiert das Jugendamt und hilft der MA 11, eine Notunterkunft für die Mädchen zu finden. Gleichzeitig beantragt sie eine Festnahmeanordnung bei der Staatsanwaltschaft.
Das Vorhaben scheitert in den Morgenstunden, weil der Verdacht nicht ausreicht. Die Inspektorin ist nicht zufrieden. Sie forscht nach und erfährt, dass der Onkel, ebenfalls ein Slowake, gegen Bewährungsauflagen verstoßen hat. Das reicht aus, um ihn in seiner Wohnung festzunehmen. Alles Weitere übernimmt die Kripo. Acht Stunden Arbeit brachten für Nina Walter den Erfolg.
Die 26-jährige maturierte auf der Tourismusschule in Döbling und trat 2019 in den Polizeidienst ein. Laut ihrem Vorgesetzten zeichnet sich die passionierte Reiterin durch fachliche Präzision, soziales Engagement und überdurchschnittlichen Diensteifer aus.
„Diese Nominierung bedeutet mir viel, sie zeigt, dass meine Arbeit anerkannt wird“, so Walter. Der Polizeiberuf liegt in der Familie. Onkel und Großvater zogen schon die Uniform an. „Einer von uns in jeder Generation.“