PI Fiakerplatz
Revierinspektorin Julie Gebhartl (27)
Einen besonderen Blick für Gesichter, eine Art fotografisches Personengedächtnis ist eine besondere Gabe von Revierinspektorin Julie Gebhartl. Zusätzlich zu ihrer Fähigkeit bringt die 27-Jährige den „Biss“ mit, niemals locker zu lassen, bis eine Straftat aufgeklärt ist.
Der Erfolg gibt er recht. Neben dem regulären Streifendienst hat die Beamtin mehrfach Täter ausgeforscht, die sonst wohl nicht erwischt worden wären. Zwei sollen hier beschrieben sein.
Ein Obdachloser bedrängt eine Frau in der U-Bahn sexuell. Das völlig aufgelöste Opfer erstattet Anzeige. Daher ergeht ein Täterfoto aus den Überwachungskameras der Wiener Linien an alle Wiener Inspektionen. Das Bild ist nicht besonders scharf. Doch Gebhartl merkt sofort: „Der Mann kommt mir irgendwie bekannt vor.“
Drei Wochen lang sieht sie in ihren Dienstpausen alte Fälle durch. Und plötzlich hat sie es vor Augen: Vor langer Zeit hatte die Beamtin den Unterstandslosen wegen aggressiven Verhaltens festgenommen. Seine Daten sind daher aktenkundig. Seine Identität aufgeklärt. Alles Weitere macht die Kripo. Festnahme.
Ähnlich ein Fall von schwerer Sachbeschädigung. Mehrere dutzend Autos werden im 3. Bezirk mit Graffiti beschmiert. Ein wackeliges Kamerafoto von der Verdächtigen landet in der Datenbank der Polizei. Auch hier kann die Uniformierte den Fall lösen.
Sie erinnert sich, dass die Sprayerin Jahre zuvor einmal eine Anzeige in der Inspektion Fiakerplatz gemacht hat. Gebhartl geht die Anzeigen durch. Und die Gesuchte hat plötzlich einen Namen und kann belangt werden.
Julie Gebhartl wollte schon als Kind zur Polizei. „Ich habe immer mit Burschen Fußball gespielt und eine gewisse Härte bewiesen. 2018 fängt die Polizeischule an, nach der Ausmusterung kommt sie in die Landstraße, wo sie bis heute Dienst versieht. Ihre Hobbys sind neben Sport, Fotografie und Grafikdesign.
„Gewinne ich, gebe ich den Preis meiner Oma. Sie ist so stolz auf mich.“