Engpass bei Bullen

Statt Überangebot herrscht plötzlich Spielernot

Als Leader gefragt: Mads Bidstrup.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

Salzburgs Kader war zu groß, daher misteten die Bosse im Winter aus. Verletzungen sorgen nun aber dafür, dass es einen Engpass gibt. Da kommt es dem Vizemeister  gar zu Gute nur mehr in einem Bewerb aktiv zu sein. Am Samstag gastiert die WSG Tirol in Wals-Siezeneheim, da zählt nur ein Sieg.

Vor wenigen Wochen herrschte ein Konsens im Lager von Vizemeister Salzburger: Der Kader war eindeutig zu groß!

Im Wintertransferfenster wurde daher versucht, diesen zu verkleinern. Vor allem im (zentralen) Mittelfeld herrschte ein Überangebot an Spielern. Um diesem Problem Herr zu werden und den Kader auszudünnen, handelten die Verantwortlichen. Die Leihe von Stefan Bajcetic, der im Sommer vom FC Liverpool kam, wurde vorzeitig abgebrochen. Der Franzose Lucas Gourna-Douath wurde zudem an die AS Roma verliehen. Durch den Abgang von Amar Dedic rutschte der Argentinier Nicolas Capaldo zurück auf die Position des Rechtsverteidigers, die er schon in der Vergangenheit mehrfach bekleidete.

Maurits Kjaergaard indes fällt seit Wochen verletzt aus. Ein erhoffter Einsatz gegen Sturm Graz Anfang März könnte eng werden, auch gestern war er nicht im Bullen-Training. Für die Mozartstädter kam es in den vergangenen Tagen aber noch dicker: Mit Spielmacher Oscar Gloukh, der sich einen Bruch der Speiche zuzog und gestern Vormittag mit Gips ein individuelles Programm in Taxham abspulte, und Takumu Kawamura fielen zwei weitere Akteure verletzungsbedingt aus. Der Japaner erlitt beim 0:0 in Klagenfurt einen Schlüsselbeinbruch und wurde bereits operiert. Er wird seinem Team aber mindestens sechs Wochen fehlen.Vorwürfe einer verfehlten Kaderpolitik muss man in diesem Fall entkräften. Durch das Ausscheiden aus der Champions League und die Niederlage im Cup beim LASK spielt Salzburg nur noch in einem Bewerb, der Bundesliga.

Insofern war es quantitativ nicht nötig, für die Abgänge Ersatz zu verpflichten. Dass der Verletzungsteufel mit solch einer Härte zuschlagen würde, kann man nicht einkalkulieren. Ansonsten müsste jeder Verein einen Mammutkader beschäftigen.

Gefordert sind nun andere, etwa Bobby Clark, der bislang die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Oder auch Mamady Diambou, der nach seiner Vertragsverlängerung im Herbst nur noch selten in Erscheinung trat.

Immerhin: Gloukhs Rückkehr in den Spielbetrieb ist absehbar. Gegen die WSG Tirol wird er wohl noch nicht im Kader stehen, ein Einsatz bei der Wiener Austria in der kommenden Woche oder gegen Double-Gewinner Sturm Graz Anfang März erscheint nach aktuellem Stand aber im Bereich des Möglichen. Unabhängig davon zählt am Samstag (17), wenn die Wattener in Wals-Siezenheim gastieren, für die Mannschaft von Thomas Letsch nur eines: ein Sieg!

Nach 17 Spieltagen rangieren die Bullen weiterhin nur an fünfter Position, zehn Zähler hinter Sturm sowie sieben hinter der Austria. Personalprobleme hin, Verletzungssorgen her – ein weiterer Umfaller wie zuletzt in Klagenfurt wäre ein sportliches Desaster!