Es ist ein trauriger Rekord! Finanzbeamte retteten im Vorjahr so viele illegale Hundewelpen und Katzenbabys wie noch nie. Für das unsägliche Tierleid drohen den Tätern aber nur Geldstrafen.
Neben dem klassischen Drogen- und Menschenhandel hat die Mafia ein weiteres lukratives „Geschäftsfeld“ entdeckt. Die Rede ist vom skrupellosen Schmuggelmarkt mit Vierbeinern. Mittlerweile weltweit ein florierendes Milliardengeschäft. Um die Nachfrage zu bedienen, werden Jahr für Jahr Hundewelpen und Katzenbabys viel zu früh und teils krank ihrer Mutter entrissen, um unter der Hand illegal verscherbelt zu werden.
Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ zeigt bedrückende Zahlen auf: In Österreich liegt der jährliche Bedarf bei 72.000 Hunden. Unglaubliche sieben von zehn Tieren kommen aus ungeklärter Herkunft. Das heißt, bei rund 50.000 Vierbeinern ist die Zucht nicht klar nachvollziehbar.
Auch beim Tierkauf gilt oft „Geiz ist Geil“-Mentalität
Das schmutzige Geschäft mit dem unsäglichen Tierleid wird von der Jagd nach „Schnäppchen“ wie beim normalen Shoppen befeuert. „Geiz ist geil“ gilt dann eben auch beim Hunde- oder Katzenkauf. Im Kampf gegen die nur kalt rechnenden Welpen-Mafia kommt dem Zollamt Österreich eine wichtige Rolle zu.
Im Fokus der Fahnder
Und die Finanzbeamten waren im vergangenen Jahr höchst erfolgreich. Waren es 2022 noch 109 und 2023 118 gerettete Jungtiere, gab es im Vorjahr einen neuen traurigen Rekord: Insgesamt 138 Vierbeiner – 110 Hunde und 28 Katzen – wurden aus den Fängen Krimineller befreit. Der Hauptanteil wird via Autos und Transportern über die Grenze zu uns geschmuggelt, aber auch am Flughafen Wien gab es Aufgriffe.
Diese tragischen Fälle zeigen einmal mehr, wie wichtig die Arbeit des österreichischen Zolls auch zum Schutz der Tiere ist.
Gunter Mayr, Finanzminister
Bild: APA/Helmut Fohringer
Dahinter stecken eben nur in den seltensten Fällen Privatpersonen, sondern ein Verbrecher-Netzwerk. Zum Beleg: Knapp 80 Prozent der angezeigten Delikte betrafen skrupellose kommerzielle Händler. Der überwiegende Teil der gequälten Tiere stammt übrigens aus dem südosteuropäischen Raum.
„Es ist erschreckend, dass Schmuggler unsägliches Tierleid in Kauf nehmen, um daraus Profit zu schlagen“, ist auch Finanzminister Gunter Mayr betroffen. Die Strafen für die Welpen-Mafia sind – aufgrund des hohen Gewinns – aber leider wenig abschreckend ...
Und was passiert mit den von den heimischen Behörden gestoppten Jungtieren? Nach einer Untersuchung des Grenz- oder Amtstierarztes wird entweder (in selteneren Fällen) eine Zurückweisung in den Einfuhrstaat, zumeist aber die Verhängung der Quarantäne oder die Abnahme verfügt.
Was für die süßen hilflosen Hundewelpen und Babykatzen eine gute Nachricht ist – denn sie werden dann in heimischen Tierschutzeinrichtungen aufgepäppelt, wenn notwendig noch geimpft sowie gechippt. Und warten dann auf einen liebevollen Besitzer. Dieses glückliche Ende betraf im vergangenen Jahr immerhin die Hälfte aller Fälle.
“Krone“ Tierecke hilft mit, das Leid aufzudecken
Doch diesem guten Ausgang geht zumeist ein grausames Tierdrama voraus. Auch die „Krone“ Tierecke deckt mittels Scheinkäufen die üblen Machenschaften auf. So konnten etwa zwei Dutzend Französische Bulldoggen Welpen aus Slowenien in einem dunklen „Horror“-Keller bei Sankt Pölten entdeckt und gerettet werden.
Aber auch einer österreichischen Tierhändlerin konnte mithilfe der „Krone“ in Ungarn das Handwerk gelegt werden. Auf ihrem Hof wurden hunderte – auch tote – Tiere entdeckt. Brigitta M. trieb jahrelang ihr Unwesen und sitzt derzeit in U-Haft.
Das Geschäft mit putzigen Tierbabies ist lukrativ. Angeblich die einnahmenstärkste Quelle nach Waffen und Drogenhandel. Die Nachfrage regelt den Markt- und genau da liegt der Hund begraben. Denn offenbar kümmert es viele Menschen nicht, wo und wie ihr künftiger „Partner mit der kalten Schnauze“ zur Welt kam.
Wichtig ist die Rasse und dass der Preis stimmt. „Geiz ist geil“ – das ist leider sogar beim Kauf von Lebewesen so. Ich war mehrfach bei Scheinkäufen und Rettungsaktionen dabei – in Ungarn wie auch in Österreich. Fazit: Es ist schmerzhaft zu sehen, wie Tiere derart missbraucht werden. Sie sind krank, sie sterben wie die Fliegen und werden quer durch Europa gekarrt. Sind die Händler daran schuld oder vielleicht doch auch die Käufer?
Oft ist schwer zu erkennen, ob es sich um einen seriösen Züchter handelt. Die einzige wirklich hundertprozentige Antwort geben Gentests, die Krankheiten, die das Tier in sich trägt, seine genetische Vielfalt und wer die Elterntiere sind, aufzeigen. Damit kann mafiöses, tierquälerisches Vorgehen ausgeschlossen werden!
Feragen, eine Firma aus Salzburg, gilt als Pionier solcher Gentests. Künftige Hundeeltern können sich bei uns per Mail bewerben und erhalten von Feragen in Zusammenarbeit mit Purina einen solchen Test gratis. Wer Tierleid verhindern und einen gesunden Welpen kaufen möchte, sollte künftig beim Verkäufer auf diesen Test bestehen!
Bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse an einem Gentest für Ihr Tier: tierecke@kronenzeitung.at
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