Die Nachfrage nach Flugzeugen befindet sich im Steigflug, was der FACC volle Auftragsbücher beschert. Trotzdem stehen auch die Innviertler auf der Kostenbremse. Lagerbestände werden reduziert, Produktionsabläufe effizienter gestaltet. Und auch anderswo wird gespart. Das Geburtstagsgeschenk der Firma an ihre Mitarbeiter in Form eines freien Tages am Ehrentag wurde gekappt.
Seit 2010 war für die Mitarbeiter der FACC an ihrem Geburtstag arbeitsfrei. „Darin sehen wir nicht nur eine freiwillige Sozialleistung, sondern einen Akt der Wertschätzung für das Engagement und den Einsatz jedes einzelnen Teammitgliedes“, ließ Robert Machtlinger im Dezember 2017 zu diesem nicht selbstverständlichen Geschenk des Flugzeugzulieferers wissen.
Nun allerdings fiel genau dieser Zusatztag dem Effizienzsteigerungs- und Optimierungsprogramm zum Opfer. „Aufgrund der immensen Personalkosten-Steigerungen, die zum Teil doppelt so hoch sind wie in Nachbarländern, haben wir uns entschlossen, den freien Geburtstag nicht mehr umzusetzen. Das sind 4000 Arbeitstage, die wir hergeschenkt haben und die wir gern hergeschenkt haben. Das war uns ein Anliegen, aber es geht sich nicht mehr aus“, sagt Machtlinger. Per 1. Jänner 2025 ist das FACC-Geburtstagsgeschenk damit Geschichte. „Von der Belegschaft wird das verstanden“, betont der Manager, der seit 2016 an der Spitze des Unternehmens steht.
Wir haben viel Personal aufgebaut, knapp 1000 Beschäftigte in zwei Jahren. Wir haben sehr viel in den Aufbau von neuen Fachkräften investiert, die alle eine Lernkurve haben, die jetzt gut zu greifen beginnt. Die nächsten 100 Millionen Euro an Umsatzwachstum wollen wir annähernd mit der gleichen Belegschaft abwickeln können.
Robert Machtlinger, Vorstandschef der FACC
Auch der Personalaufbau wurde gedrosselt. Nachdem man knapp 1000 Beschäftigte in den letzten zwei Jahren aufgenommen hat, baut man nun darauf, dass die Lernkurven der neuen Fachkräfte so greifen, dass man den nächsten Schritt beim Umsatzwachstum mit der annähernd gleichen Belegschaft schaffen kann.
„Arbeiten an allen Ecken und Enden“
Neben der Reduktion von Lagerkapazitäten wird auch an der Effizienzschraube bei Produktionsabläufen gedreht. Das Lieferantennetzwerk wird optimiert, sodass Kosten reduziert werden. „Wir arbeiten an allen Ecken und Enden, um uns einfach besser aufzustellen und um die Standortnachteile, die wir alle haben, bestmöglich zu kompensieren“, so Machtlinger.
Gewinn nach Steuern nach drei Quartalen bei 5,2 Millionen Euro
Die FACC steigerte in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2024 den Umsatz auf 642,6 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum 2023 hatte der Umsatz 513,9 Millionen Euro betragen. Die stark gestiegenen Standortkosten drückten das Ergebnis. So erzielte der Flugzeugzulieferer gerade einmal 5,2 Millionen Euro Gewinn nach Steuern.
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