Gammelfleisch & Co.

Marktamt rüstet für Lebensmittelkontrollen auf

Wien
13.02.2025 14:20

Wien stockt auf: 18 neue Mitarbeiter sorgen für mehr Sicherheit bei Lebensmittel für Wien. 

Lebensmittelsicherheit hat in Wien höchste Priorität. Nun verstärkt das Marktamt seine Reihen mit 18 neuen Inspektoren. Die Stadt setzt damit ein klares Zeichen für strengere Kontrollen und mehr Verbraucherschutz. Denn noch immer versuchen manche dubiosen Unternehmen mit vergammelten Lebensmitteln Geschäfte zu machen – auf Kosten der Wiener. Wien macht hier keine Kompromisse.

Dutzende Kontrollen täglich
Jährlich führt das Marktamt rund 27.400 Kontrollen durch - in Restaurants, Supermärkten, Würstelständen, Krankenhausküchen oder bei Großhändlern. Mit den 18 frisch ausgebildeten Kontrolleuren wächst das Team nun auf insgesamt 92 Inspektoren, womit Wien fast die Hälfte aller österreichischen Lebensmittelprüfer stellt. Ein Umstand, auf den Marktamtsdirektor Andreas Kutheil sichtlich stolz ist: „Wir haben in Wien 18.500 Lebensmittelbetriebe, darunter etwa 100 Hochrisikobetriebe. Die hohe Kontrollfrequenz ist notwendig, um die Qualität zu gewährleisten. Die Wiener können sich darauf verlassen, dass wir genau hinschauen!“

Märkte-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) verlieh jetzt die Dekrete (Bild: Zwefo)
Märkte-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) verlieh jetzt die Dekrete

Vom Kreuzfahrtschiff in die Lebensmittelaufsicht
Die neuen Kontrolleure bringen unterschiedliche Hintergründe mit. Markus, 34, war zwölf Jahre Koch in der gehobenen Gastronomie und mehrere Jahre auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs. Jetzt wechselt er die Seiten. „Ich wollte mich beruflich verändern – und dabei trotzdem etwas Sinnvolles tun. Wenn ich heute einen Betrieb überprüfe, weiß ich, dass ich zur Sicherheit der Menschen beitrage.“

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Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, wie essenziell Lebensmittelsicherheit ist. Ob riesige Rückholaktionen oder belastete Lebensmittel – unsere Kontrolleure sorgen dafür, dass gesundheitsschädliche Produkte schnell aus dem Verkehr gezogen werden. Die Wiener können sich darauf verlassen, dass sie in dieser Stadt sicher essen können.

Stadträtin Ulli Sima


Auch seine Kollegin Sabrina, 29, entschied sich bewusst für diesen Weg. Nach einem Studium der Lebensmittel- und Biotechnologie an der BOKU und einer wissenschaftlichen Laufbahn suchte sie mehr Praxisnähe. „Mir war das reine Arbeiten im Labor oder Büro zu trocken. Ich wollte direkt draußen sein, mit Menschen arbeiten und aktiv dazu beitragen, dass Lebensmittel sicher sind.“

Harte Ausbildung für harte Kontrollen
Der Weg zum Inspektor ist anspruchsvoll. Die Ausbildung umfasst 1440 Unterrichtseinheiten und deckt Themen wie Mikrobiologie, Toxikologie, Warenkunde und Lebensmittelrecht ab. Absolventen müssen eine Einzel- sowie eine kommissionelle Prüfung bestehen. „Das war selbst für mich als Akademikerin fordernd“, sagt Sabrina. „Man unterschätzt, wie viele rechtliche Aspekte und wissenschaftliche Details dazugehören.“ Markus ergänzt: „Ohne Studium war es für mich eine besondere Herausforderung. Aber das umfangreiche Wissen ist notwendig, um den Job gut zu machen.“

Schaben in der Küche – der erste große Einsatz
Lange mussten die Neulinge nicht auf den Ernstfall warten. Schon in den ersten Wochen begleiteten sie eine Betriebsschließung wegen massiven Schädlingsbefalls. „Schaben in der Küche – da war eine sofortige Schließung unausweichlich,“ berichtet Markus. Solche Einsätze sind keine Seltenheit: Bis zu 20 Betriebe pro Jahr müssen in Wien aufgrund schwerer Hygienemängel geschlossen werden. Für die neuen Kontrolleure ist der Job bereits mehr als ein Beruf – es ist eine Berufung. Oder wie Markus es formuliert: „Wenn wir gehen und selbst der Gastronom, der eine Strafe zahlen musste, sich am Ende bedankt – dann weiß man, dass man etwas richtig macht.“

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