Wussten Sie, dass der Regenwurm für unsere Umwelt unerlässlich ist? Er wühlt sich fleißig durch die Erde, wandelt dabei Organisches in fruchtbaren Boden um und, wenn es ganz leise ist, hört man ihn dabei schmatzen – nicht husten! Der 15. Februar wurde zum „Tag des Regenwurms“ ausgerufen. Faszinierende Fakten über ein nützliches Tier.
Ein Regenwurm kommt ohne Augen, Ohren, Nase, Lunge, Zähne und ein Skelett aus, weil er dies alles für sein Leben im Untergrund nicht benötigt. Es gibt weltweit rund 700 Regenwurm-Arten, davon etwa 400 in Europa und um die 60 in Österreich. Von ihrem Ehrentag am 15. Februar bekommen sie hierzulande nichts mit. In der kalten Jahreszeit liegen sie zusammengerollt tief in der Erde und warten auf „bessere Zeiten“ – das tun sie übrigens auch im Sommer, wenn ihnen zu heiß wird.
Tierisch gute „Bohrmaschine“
Im Frühjahr und im Herbst gräbt und frisst der Regenwurm beinahe ununterbrochen. Einige Exemplare vertilgen sogar täglich bis zur Hälfte ihres Eigengewichts! Er belüftet und lockert während seiner bis zu drei Meter in die Tiefe reichenden Tunnelbauarbeiten den Boden, vermischt dabei intensiv die verschiedenen Bodenschichten. Und dank seines Nahrungsverhaltens führt er wertvolle Nährstoffe der Erde zu.
Bester Dünger für den Boden
In einem luftigen, feuchten Boden fühlen sich Regenwürmer am wohlsten. Auf ihren Speiseplan stehen Blätter, abgestorbene Pflanzenreste und Mikroorganismen. Damit er sie fressen kann, müssen aber erst Bakterien und Pilze die Zerkleinerungsarbeit für den zahnlosen Wurm erledigen. Ist dies getan, werden die Pflanzenreste unter der Erde verschlungen, verdaut und wieder ausgeschieden.
In dem Kot der Regenwürmer stecken hoch konzentrierte Nährstoffe, deutlich mehr als in normaler Gartenerde. Die Hinterlassenschaften sind für die Versorgung von Pflanzen der beste Dünger. Durch seine rege Aktivität im Untergrund schichtet der Regenwurm die Nährstoffe auch um – von unten nach oben.
Was den Bodenbaumeister wurmt!
Die Bodenversiegelung stellt größte Gefährdung für den Regenwurm dar. Werden Böden durch schwere Maschinen stark verdichtet, suchen die Tiere das Weite. Wie sich der Klimawandel auf die Population der Regenwürmer auswirkt, ist noch offen. Extreme Wetterereignisse, wie Starkregen und Trockenheit, stellen für Regenwürmer zunehmend eine Herausforderung dar.
Kommt ein Regenwurm an die Oberfläche, lauern zahlreiche Gefahren auf ihn. Bleibt er zu lange draußen, kann er leicht austrocknen. Schon den Kopf herauszustrecken, um Futter in die Röhre zu ziehen, kann gefährlich werden. Ein Regenwurm hat etliche Feinde: Vögel, Maulwurf, Igel, Grasfrosch, Feuersalamander, Schnecke und nicht zuletzt der Mensch, wenn dieser ihn als Fischköder benutzt.
Aus eins mach zwei – stimmt das?
Nein! Einen Regenwurm kann man nicht in der Mitte durchschneiden und es werden zwei daraus. Auch ein Regenwurm hat ein Gehirn und ein paar Organe, die nicht einfach so nachwachsen. Allerdings stimmt es, dass ein Wurm, dessen hinteres Ende verloren gegangen ist – zum Beispiel durch den Spatenstich eines eifrigen Gärtners – weiterleben kann. Ist der Darm komplett geblieben, wächst ein Stück Körper nach.
Weibchen und Männchen in einem
Regenwürmer sind Zwitter, jeder von ihnen besitzt Hoden und Eierstöcke. Geschlechtsreife Tiere haben eine Hautverdickung im vorderen Drittel des Körpers, den sogenannten Gürtel. Damit weiß man, wo beim Wurm vorne und hinten ist: Der Gürtel liegt nämlich näher beim Kopf.
Da ist der Wurm gern drin
Mindestens eine „wilde Ecke“ gehört in jeden Garten. Dieser Bereich sollte so wenig wie möglich gemäht werden. Generell gilt, je weniger oft gemäht wird und je höher das Gras ist, desto wohler fühlen sich unsere tierischen Mitbewohner. Die Erde sollte nicht zu tief umgegraben, sondern nur gelockert werden. Dünne Mulchschichten auf den Beeten, sind eine „Wellnessoase“ für Regenwürmer. Auf dem Kompost lieben sie Lauchreste, Zwiebelschalen und Kaffeesatz.
Der österreichische Naturschutzbund bittet, Beobachtungen von Regenwürmern via Foto auf www.naturbeobachtung.at zu teilen.
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