A 10 im Liesertal

„Baustelle ist selbst für Experten herausfordernd“

Kärnten
14.02.2025 08:01

Einige Hürden mussten die Arbeiter an der A 10 Brückensanierung im Liesertal bereits bewältigen, wie ein „Krone“-Lokalaugenschein zeigt.

Es ist wohl eine der spannendsten Brückenbaustellen in ganz Österreich. Nicht umsonst zeigt junges Fachpublikum großes Interesse an Besichtigungen der Autobahnbrücke, die auf Höhe Trebesing auf einer Gesamtlänge von 600 Meter insgesamt sechs Meter in die Luft gehoben wurde.

Für vorbeifahrende Autofahrer sieht der Bauabschnitt spektakulär, aber eher menschenleer und ruhig aus. Doch der Schein trügt. Ein Blick unter die hochgehobene Brücke zeigt: Hier wird auf Hochdruck gearbeitet!

Neuartige Variante bringt extreme Zeitverzögerung
Doch die Arbeiten an der Steinbrückenbach-Brücke zwischen Spittal und Gmünd stellen sich für die Mitarbeiter der österreichisch-italienischen Arbeitsgemeinschaft alles andere als einfach heraus.

Wie mehrfach berichtet, muss der Talübergang in beiden Richtungen bis auf die Pfeiler komplett abgetragen und erneuert werden. Seit 2023 laufen Arbeiten und sie hätten 2027/28 beendet werden sollen. Doch damit wird’s wohl nichts. „Wir liegen zeitlich hinten“, sagt Projekt-Leiter Josef Heiß und nennt einen berechtigten Grund dafür: „Hier wird eine Sanierung durchgeführt, die es in Österreich so noch nie gegeben hat“, erklärt der Asfinag-Mitarbeiter weiter. Bei der völlig neuen Variante, die Ressourcen einsparen soll, wurde das gut 6500 Tonnen schwere Brückenstahlgerüst auf einmal in die Höhe gehoben.

„Krone“-Redakteurin Elisa Aschbacher besuchte die Baustelle (Bild: Elisa Aschbacher)
„Krone“-Redakteurin Elisa Aschbacher besuchte die Baustelle
Mit dem Gerüst wird die neue Brücke gebaut (Bild: Elisa Aschbacher)
Mit dem Gerüst wird die neue Brücke gebaut
Auf die Pfeiler wurden neue Hammerköpfe betoniert. (Bild: Elisa Aschbacher)
Auf die Pfeiler wurden neue Hammerköpfe betoniert.
Unter der alten Stahlbrücke, wird die neue Betonbrücke errichtet. (Bild: Elisa Aschbacher)
Unter der alten Stahlbrücke, wird die neue Betonbrücke errichtet.
Die neue Brücke wird betoniert. (Bild: Elisa Aschbacher)
Die neue Brücke wird betoniert.
Auf der hochgehobenen Brücke (Bild: Elisa Aschbacher)
Auf der hochgehobenen Brücke

„Der Brückenbestand wird nicht wie üblich abgetragen, sondern er dient als Stütze für den Neubau, der unterhalb stattfindet“, erklärt Michael Egger, Bauaufsicht des Ingenieurbüros HPC IBK und fügt hinzu: „Da fehlen uns einfach gewisse Referenzwerte. Es kommen immer wieder neue Fragen auf, es gab statische Themen zu behandeln und es wurde immer wieder neu überprüft.“ Dafür soll’s in Fahrtrichtung Salzburg „zügiger vorangehen, weil wir Erfahrungen sammeln konnten.“ Doch bis Fahrtrichtung zwei in Angriff genommen wird, könnte es noch dauern. „Derzeit befinden sich die gut 40 Mitarbeiter beim Neubau des Tragwerks. Wir arbeiten uns von Pfeiler zu Pfeiler, insgesamt sind es acht, in Richtung Gmünd. Aus statischen Gründen muss auch immer in beide Richtungen gleichzeitig vom Pfeiler weg betoniert werden.“

„Derzeit benötigt man für 15 Meter gut zwei Wochen. „Das versuchen wir zu optimieren“, sagt Gerald Ramsbacher von der Asfinag. Und so stehen künftig auch wochenends noch mehr Arbeiter als sonst unter der Brücke. Nächste Mega-Baustelle auf A10 steht bevorZu einem Verkehrschaos, wie es viele Einheimische befürchtet hatten, ist es bisher nicht gekommen. „Auch nicht in der stark frequentierten Reisezeit“, sagt Heiß und verweist auf Sicherheitseinrichtungen. „Wir haben auch einen eigenen Abschleppdienst installiert.“

Nächste Mega-Baustelle auf A10 steht bevor
Was den Anrainern beim Gedanken an die Zeitverzögerung Sorgen bereitet – eine verstopfte A 10 im Liesertal. Weil 2027 schon die nächste Mega-Baustelle, die sechs Jahre andauern soll, ansteht. „Um 700 Millionen Euro sollen der Katschberg- sowie der Tauerntunnel erneuert – unter anderem die gesamte Elektronik ausgetauscht – werden. Tunnelröhren müssen außer Betrieb genommen werden“, bestätigt Heiß, will aber auch hier beruhigen: „In den Hauptreisezeiten stehen vier Fahrspuren zur Verfügung. Es sollte also alles reibungslos ablaufen.“

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