Nicht nur beim Feiern: Frauen werden auch zu Hause oder im Freundes- und Bekanntenkreis oft zu Opfern sexueller Gewalt, nachdem man ihnen heimlich K.-o.-Tropfen verabreicht hat.
Es geht schnell, meist recht unauffällig, hat fatale Folgen und geschieht sogar im erweiterten Freundeskreis. Betroffen sind meist junge Mädchen und Frauen, es passiert aber auch Männern. Die Rede ist von Betäubungspräparaten. In Niederösterreich gibt es daher nun erneut ein klares „Nein zu K.-o.-Tropfen“: Durch die landesweite Kampagne will man sensibilisieren, das Gefahrpotenzial verringern und über Maßnahmen im Ernstfall und rechtliche Folgen für die Täter (es handelt sich um ein Delikt, das zur Anzeige gebracht wird) aufklären.
Denn die Dunkelziffer bei Angriffen ist hoch, in Wien wurden im Vorjahr nur etwa 80 Verdachtsfälle gemeldet, in NÖ waren es 30 Fälle. Oft melden sich die Opfer spät, dabei sind K.-o.-Tropfen nur maximal sechs bis zwölf Stunden in Urin und Blut nachweisbar. Neben dem „Filmriss“ kann die Verabreichung aber auch zu Schwindel, Kontrollverlust und unmittelbaren physischen oder psychischen Auswirkungen führen.
„Wir wollen, dass unsere Jugend feiert und das so sicher wie möglich“, erklärt Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Dafür werden heuer 10.000 Testbänder, die beim Wirkstoff GHB – besser bekannt als Liquid Ecstasy – anschlagen, über die Jugendinfo und die Frauen- und Mädchenberatungsstellen kostenlos zur Verfügung gestellt.
„Täter missachten das Konsens-Prinzip und setzen Substanzen ein, um ihre Opfer wehrlos zu machen. Besonders erschwerend ist, dass die Betroffenen oft keine klaren Erinnerungen haben, was strafrechtliche Verfolgungen erschwert“, sagt auch Landespolizeidirektor Franz Popp.
Mehr Informationen unter www.noe2ko.at
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