Bernhard Amann:

„In der Maria Ebene ist die Kacke am Dampfen“

Vorarlberg
13.02.2025 17:55

Fatale Fehlentscheidungen, Fachkräfte- und Ärztemange, zu wenig Plätze: Bernhard Amann, Obmann der Drogenberatungsstelle „Ex und Hopp“ erhebt schwere Vorwürfe gegenüber den Kuratoriumsmitgliedern der Maria Ebene. Die sind über Amanns Aussagen verwundert.

„Im Krankenhaus Maria Ebene ist die Kacke am Dampfen und das Kuratorium schaut zu“, kritisiert Bernhard Amann. Als fatale Fehlentscheidung betrachtet er die Schließung der Therapiestation Lukasfeld. Diese sei ohne fachliche Not und nur aufgrund des hausgemachten Fachärztemangels und mit dem Argument, dass die Therapie mit anderen Süchten „modern“ sei, erfolgt. „Sämtliche Experten anderer Bundesländer konnten diese Maßnahme nicht nachvollziehen“, betont er.

Weiters bemängelt Amann, dass der Zugang zur einzigen Suchtambulanz des Landes auf eineinhalb Tage in der Woche begrenzt sei. Zudem gebe es zu wenig Fachärzte und Pflegepersonal. „Aufgrund der Personalknappheit waren und sind immer wieder nur 40 bis 50 von 63 Betten besetzt.“ Die Mitglieder des Kuratoriums würden diesen Zustand seit inzwischen sechs Jahren akzeptieren und ihren Aufsichtspflichten in keiner Form gerecht werden. Amann fordert daher den Rücktritt des Kuratoriums und eine Neuordnung mit „kompetenten Personen“.

Bei der Stiftung reagierte man irritiert und verwundert über die Aussagen des Systempartners. Auch die von Amann genannten Zahlen seien nicht nachvollziehbar: „In unseren Einrichtungen werden ständig bis zu 83 Patienten betreut. Die stationäre Auslastung konnte im vergangenen Jahr sogar auf rund 90 Prozent gesteigert werden“, hieß es in einer Stellungnahme. Auch habe man in den vergangenen fünf Jahren kein einziges Bett sperren müssen.

Fachlich richtig und wichtig
Die Integration der Therapiestation Lukasfeld in die Maria Ebene betrachtet Primar Philipp Kloimstein nach wie vor als fachlich richtig und wichtig. „Auch das Personal profitiert von den damit verbundenen Vorteilen“, betont er. Gerade in Zeiten von Fachkräfte- und Ärztemangel, der keinesfalls nur die Maria Ebene betreffe, wäre dies nicht ganz unwichtig. Und was die Suchtambulanz betrifft, so sei diese bereits während der Pandemie auf eine Terminambulanz umgestellt worden. Eine koordinierte Terminvergabe sei ein Benefit für Patienten und erleichtere die interne Personalplanung.

Verbesserungsbedarf gibt es aus Sicht der Zuständigen der Maria Ebene bezüglich der Suche nach Ansprechpartnern: „Der Angebotsdschungel mit unterschiedlichen Systempartnern und Qualitätsansprüchen ist aus suchtmedizinischer und fachärztlicher Sicht ein zentraler Ansatzpunkt für Verbesserungen.“ Für konstruktive Vorschläge und Gespräche würden die Türen jederzeit offen stehen.

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Vorarlberg-Krone
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