Robert F. Kennedy Jr.

Impfgegner als US-Gesundheitsminister bestätigt

Außenpolitik
13.02.2025 18:32

Donald Trumps Kabinett ist um eine umstrittene Persönlichkeit reicher. Robert F. Kennedy Jr. wurde am Donnerstag vom US-Senat mit knapper Mehrheit als Gesundheitsminister bestätigt – und setzt damit einen ausgesprochenen Impfgegner an die Hebel der Macht.

Der Neffe des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy hatte in den vergangenen Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut, Verschwörungstheorien verbreitet und mit schrillen Wortmeldungen von sich reden gemacht. Daher gab es viel Kritik an seiner Wahl für das Gesundheitsressort.

Der Bestätigung im Senat war eine hitzige Anhörung im zuständigen Ausschuss der Parlamentskammer vorausgegangen, in der sich der 71-Jährige unter anderem gegen den Vorwurf wehrte, ein Impfgegner zu sein.

Ein demokratischer Senator forderte ihn auf, sich klar dazu zu bekennen, dass Impfungen sicher seien. Kennedy beteuerte, dass seine eigenen Kinder geimpft seien und er lediglich für eine strengere Prüfung der medizinischen Sicherheit eintrete. Eine Organisation, die Kennedy mitbegründete, vertreibt etwa Strampler für Babys mit einem Anti-Impf-Aufdruck.

Kennedy verunsicherte mit Falschinformationen
Kritiker werfen ihm jedoch seit Jahren vor, gezielt Zweifel an Impfstoffen zu streuen und insbesondere die Masern-Impfkampagne untergraben zu haben. In der Vergangenheit vertrat Kennedy etwa die wissenschaftlich widerlegte These, Impfungen könnten Autismus auslösen.

Kurz vor seiner Anhörung hatte eine Warnung von Kennedys Cousine Caroline Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In einem Brief an mehrere Senatoren schrieb sie, ihr Cousin baue seine Anhängerschaft auf, indem er die Verzweiflung von Eltern kranker Kinder ausnutze. Sie forderte die Senatoren „dringend auf, seine Nominierung abzulehnen“.

Kennedy legte seine Präsidentschaftskandidatur zurück, um sich Trumps Kampagne anzuschließen. (Bild: AP/Evan Vucci)
Kennedy legte seine Präsidentschaftskandidatur zurück, um sich Trumps Kampagne anzuschließen.

Nicht nur aus der Familie, sondern auch aus Wissenschaft und Forschung gab es Warnungen vor Trumps Wunschkandidat. Dutzende Nobelpreisträger äußerten öffentlich ihre Zweifel an Kennedys Eignung für das Amt und kritisierten fehlende Qualifikationen oder Erfahrung in Bereichen wie Medizin, Wissenschaft und Verwaltung. Sie warfen ihm vor, wissenschaftsfeindliche Positionen zu vertreten.

Ein politischer Wechsel und schrille Anekdoten
Robert F. Kennedy Jr. war über Jahrzehnte Demokrat gewesen, entfernte sich jedoch zunehmend von der Partei. Kritisiert wird er auch wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien, etwa über die Corona-Pandemie, und wegen Kontakten zu rechtsextremen Politikern. Bei der Präsidentenwahl war der Mann aus der prominenten Kennedy-Familie zunächst als unabhängiger Bewerber angetreten, zog seine aussichtslose Kandidatur dann aber zurück und wechselte ins Trump-Lager.

Kennedy machte auch außerhalb der Politik mit schrillen Anekdoten auf sich aufmerksam. Einst hatte er zugegeben, im New Yorker Central Park einen toten Bären abgelegt zu haben. Seine Tochter hatte berichtet, wie er im Urlaub einem toten Wal den Kopf absägte, um ihn anschließend auf dem Autodach stundenlang nach Hause zu fahren. Auch gab Kennedy an, er habe einen Wurm im Gehirn gehabt, der vorübergehend eine Anomalie in seinem Kopf ausgelöst habe.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt