Geht um Heckenschnitt

Handwerkerbonus: Deshalb fühlt sich Frau gepflanzt

Diese Hecke hat Familie G. von einem Professionisten zurückschneiden lassen.

(Bild: Familie G. )

Für das Pflanzen einer Hecke kann die Förderung beantragt werden – für das notwendige Schneiden jedoch gibt es keinen Cent. Diese Regelung sorgt für Unverständnis und Verärgerung bei Gartenbesitzern.

„Wer denkt sich so einen Blödsinn aus?“, fragt Martina G. aus Oberösterreich empört. Sie wollte ihrer betagten Mutter helfen und beauftragte einen Gärtner, die überdimensionale Thujen-Hecke auf ihrem Grundstück fachgerecht zu schneiden. Die ursprünglich veranschlagten Kosten explodierten jedoch aufgrund des enormen Arbeitsaufwands – am Ende belief sich die Rechnung auf satte 4000 Euro.

„Völlig unlogisch“
In der Hoffnung zumindest einen kleinen Teil der reinen Arbeitskosten durch den Handwerkerbonus erstattet zu bekommen, stellte die Familie einen entsprechenden Antrag. Die Ernüchterung folgte prompt: Der Antrag wurde abgelehnt. Die Begründung: „Diese Art der Gartenarbeit ist nicht förderwürdig.“

Eine Hecke zu pflanzen wird also finanziell unterstützt, aber sie zu pflegen oder schneiden zu lassen, nicht? „Das ist doch völlig unlogisch“, ärgert sich Frau G. gegenüber der Ombudsfrau. „In einer Zeit, in der die Wirtschaft dringend Unterstützung braucht, fördert eine solch undurchdachte Regelung doch nur die Schwarzarbeit. Ich werde solche Arbeiten künftig nicht mehr durchführen lassen.“

Strikte Regelungen zum Handwerkerbonus
Laut der zuständigen Buchhaltungsagentur des Bundes ist ein Heckenschnitt explizit von den Förderrichtlinien ausgeschlossen. Der Handwerkerbonus sei  ursprünglich eingeführt worden, um die Bauwirtschaft zu stärken. Dabei sei der Leistungsort bewusst weit gefasst, sodass nicht nur Handwerksarbeiten innerhalb des eigenen Wohnhauses, sondern auch im Wohn- und Lebensbereich - also auf dem eigenen Grundstück - förderfähig sein können.

Doch die Gartenpflege wurde – nicht zuletzt aus budgetären Gründen – bewusst ausgenommen. Eine Maßnahme, die nun für Frust bei Betroffenen sorgt.