Auf der griechischen Insel Santorin herrscht Ausnahmezustand: Seit Wochen bebt die Erde, und ein großer Teil der Bewohner flüchtete aufs Festland. Viele Haustiere blieben herrenlos zurück, was Tierschützer vor Ort verzweifeln lässt. Sie appellieren: „Lasst uns die Hunde hier herausholen!“
Die Insel Santorin ist bei Urlaubern besonders bliebt und vor allem für ihre wunderschöne Fotokulisse bekannt – viele Österreicher und Österreicherinnen waren schon da. Derzeit ist aber keine Rede von Entspannung im Paradies, im Gegenteil. Die Regierung rief den Notstand aus, nachdem Tausende Erdbeben in der Gegend registriert wurden, das stärkste darunter mit einer Magnitude von 5,3. Viele der Inselbewohner, vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen, haben Santorin zur Sicherheit verlassen, da ein Ende der Erdstöße nicht in Sicht ist.
Bewohner mussten Haustiere zurücklassen
Für viele Tierschützer ist es keine Option, ihre vierbeinigen Schützlinge alleine auf der Insel zurückzulassen. Eine von ihnen ist Christina Kaloudi von der Tierschutzorganisation SAWA – sie kümmert sich um etwa 30 Esel und 60 Hunde sowie Ziegen, Schweine und Vögel. Dazu kommt eine Flut von zurückgelassenen Haustieren, die ohne Hilfe nicht überlebensfähig wären. Das Tierheim platzt aber bereits jetzt aus allen Nähten. Christina appelliert daher verzweifelt an alle Hundefreunde in Österreich, die vielleicht gerade überlegen, einen Vierbeiner aufzunehmen: „Helft mir, eine arme Seele hier herauszuholen!“
Hundefreunde dringend gesucht
Während Christina mit den älteren, kranken oder verhaltensgestörten Tieren auf der Insel ausharren wird, gibt es auch viele junge Vierbeiner mit tollen Charakteren, die bereits geimpft und kastriert bereit für ein Zuhause für immer wären. Interessenten finden alle Informationen auf der SAWA-Webseite. Dort sind auch Möglichkeiten für Spenden aufgelistet.
„Wir sind auf den Worst Case vorbereitet“
„Wir gehen weiterhin täglich mit unseren Hunden spazieren – aber derzeit mit Erdbeben-Alarm am Handy“, berichtet Christina. „Im Notfall können wir sofort zurück ins Heim flüchten, das auf einer Höhe von 60 Metern liegt. Das rettet uns hoffentlich, falls ein Erdbeben einen Tsunami auslöst.“ Sämtliche Zwinger und Gehege sind aus Holz und anderen leichten Materialien gebaut, so viel wie möglich wurde Erdbebensicher gemacht.
Die Tierrechtsorganisation PETA fordert indes alle verbliebenen Tierhalter auf, ihre Vierbeiner keinesfalls alleine zurückzulassen: „Die Erdbeben auf Santorini sind für Menschen und Tiere ein absoluter Katastrophenfall. In dieser Situation müssen Tierhaltende ihre tierischen Mitbewohner unbedingt schützen und dürfen diese niemals zurücklassen. Nicht mitgenommenen Tieren droht nicht nur der Hungertod, sondern auch das Risiko, von einstürzenden Gebäuden getroffen zu werden. Sie alle schweben in Lebensgefahr!“
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