Schwieriger Weg

Ältere Flüchtlinge: Auf der Suche nach Sicherheit

Ombudsfrau
15.02.2025 18:00

Zahlreichen Krisen, wie der Krieg in der Ukraine und der Nah-Ost-Konflikt, treiben auch immer mehr ältere Menschen in die Flucht. Das Integrationshaus in Wien hat sich auf diese Geflüchteten im höheren Alter mit speziellen Hilfsangeboten eingestellt.

„Mein Rucksack war so schwer, ohne zwei junge Männer, die mir geholfen haben, hätte ich es niemals geschafft.“ Mustafa Chabaan hat einen weiten Weg hinter sich: Der 69-Jährige flüchtete aus dem kriegsgebeutelten Aleppo, Syrien, über die hohen Berge der Türkei bis ins sichere Österreich. Dabei musste er sein zu Hause und sein vertrautes Leben zurücklassen.

Mustafa Chabaan (69) hat in Wien eine neue Heimat gefunden. (Bild: Integrationshaus Wien/ Niki Heinelt)
Mustafa Chabaan (69) hat in Wien eine neue Heimat gefunden.

Der Krieg zerstört alles
In Syrien führte Mustafa erfolgreich eine Import-Export-Firma für Kleidung und lebte ein friedliches Leben mit seiner Familie, hatte Wünsche und Träume. Doch der Krieg zerstörte für ihn alles: Sein Familienglück zerbrach, seine Kinder flohen in alle Welt und viele seiner besten Freunde starben. „Wenn ich geblieben wäre, hätte ich nicht überlebt“, erzählt er, auch wenn es schwer war, den Mut aufzubringen, neu anzufangen.

Immer mehr ältere Menschen müssen ihre Heimat verlassen
Zahlreiche Krisenherde auf der Welt zwingen zunehmend auch ältere Menschen sich auf den Weg zu machen, auf der Suche nach einem sicheren Lebensabend. Für sie bedeutet dies, ihre Wurzeln, alles Hab und Gut und ihre Heimat zurückzulassen.

Das Integrationshaus hilft speziell auch älteren Flüchtlingen 
In Österreich angekommen, stand Mustafa vor vielen Hürden. Unterstützung fand er im Integrationshaus in Wien, das sich seit dem Krieg in der Ukraine verstärkt auf ältere Flüchtlinge eingestellt hat. „Sie sind oft nicht gut zu Fuß und brauchen Hilfe bei Arztbesuchen oder Behördengängen“, erklärt Lucia Miranda-Weidenholzer, Fachbereichsleiterin der psychosozialen Beratung des Integrationshauses. Eine neue Sprache zu lernen, ist für ältere Flüchtlinge besonders herausfordernd. „Ohne Spenden ist es schwierig, die dringend benötigten Hilfsangebote den Menschen zur Verfügung zu stellen.“

„Ich liebe Wien und kann hier in Sicherheit leben“
Durch die tatkräftige Unterstützung des Integrationshauses, hat Mustafa Chabaan eine erfüllende Arbeit als Lagerarbeiter gefunden und möchte selbst mit bald 70 Jahren weiterarbeiten, weil er daraus Freude zieht. Trotz seiner schmerzhaften Vergangenheit und den vielen Herausforderungen ist Mustafa heute glücklich. Die aktuellen Entwicklungen in seiner Heimat beobachtet er nicht ohne Sorge: „Mein Aleppo wird es so nicht mehr geben. Ich liebe Wien und kann hier in Sicherheit leben.“

Informationen zum Integrationshaus Wien und Spendenmöglichkeiten finden Sie hier.

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