Honig, Propolis & Co.

Apitherapie: So wirkt Medizin aus dem Bienenstock

Gesund
16.02.2025 06:00

Die Verwendung von Erzeugnissen der summenden Insekten hat eine lange Tradition. Wie man Honig, Propolis, Bienengift und sogar die Stockluft gezielt zur Linderung gesundheitlicher Probleme einsetzen kann.

Apitherapie („Apis“ ist das lateinische Wort für Biene) wird von Ärzten in der Prävention und zur Linderung von Krankheiten eingesetzt. Im Rahmen einer Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Apitherapie (ÖGA) im Jänner dieses Jahres berichteten Experten über die Einsatzmöglichkeiten der unterschiedlichen Bienenprodukte.

Honig beseitigt Krankheitskeime 
Aufgrund der antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften nutzen die Menschen Honig schon lange, um Wunden zu desinfizieren und Infektionen zu bekämpfen. Die Wirkung ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Beispielsweise wird den Keimen Wasser entzogen oder ein saures Milieu geschaffen, auf dem sich Bakterien nicht vermehren können.

Abhängig von der Sorte sind im Honig auch spezielle Enzyme enthalten, die Bienen durch ihren Speichel beifügen. Diese beschleunigen biochemische Stoffwechselvorgänge und helfen so, Bakterien loszuwerden.

Nicht der Haushaltshonig, sondern die sterile medizinische Variante konnte unter fachkundiger Anleitung parallel zur konventionellen Behandlung gute Erfolge verzeichnen. Jedoch verschafft der klassische trinkwarme Tee mit Honig bei Erkältungen und Verdauungsproblemen Linderung.

Bienenstockluft für die Atemwege
In einem Bienenstock herrscht ein spezielles Dampfgemisch, das sich unter anderem aus Pollen, Propolis, Harzen, Honig, ätherischen Ölen und Wachs zusammensetzt. Diese Luft lässt sich aufgrund ihrer immunstärkenden und entzündungshemmenden Wirkung vor allem in der Behandlung von Atemwegserkrankungen, wie Asthma, Bronchitis, Allergien, aber auch bei chronischen Kopfschmerzen, Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündungen einsetzen.

Eine spezielle Apitherapie-Station ermöglicht das Ansaugen und Weiterleiten der Luft über einen Schlauch zu einer Inhalationsmaske. Es besteht kein Kontakt zu Bienen.

Geschichte der Apitherapie

  • Apitherapie (lateinisch „Apis“ = Biene) bezeichnet die Anwendung von Bienenprodukten wie Honig, Bienengift, Propolis, Pollen, Gelee Royale oder Bienenstockluft zur Vorbeugung und Linderung gesundheitlicher Probleme. Diese Tradition ist schon sehr alt.
  • Vor 6000 Jahren setzten Indianer bereits Honig und Propolis zur Heilung von Wunden ein.
  • Frühe Spuren dieser Anwendungen lassen sich auch bis in das antike China sowie das Reich der Pharaonen zurückverfolgen. Alte Schriften der Ägypter erklärten vor 4000 Jahren anschaulich den Einsatz von Apitherapie.
  • Vor über 2500 Jahren nutzte auch der griechische Arzt und Lehrer Hippokrates Bienenprodukte wie Honig, Propolis und das Gift der Bienen zu therapeutischen Zwecken.
  • Heute ist Apitherapie in Asien, Süd- und Mittelamerika sowie im Osten Europas weitverbreitet und erlebt nun auch im „Westen“ eine Renaissance.
  • Weitere Informationen: Österreichische Gesellschaft für Apitherapie (ÖGA)

Propolis – das natürliche Antibiotikum
Ein Comeback erlebt Propolis. Den Rohstoff für das gummiartige, klebrige, harzhaltige Material liefern vor allem Pappeln, Weiden, Kastanien, Tannen, Fichten und Lärchen. Von den Bienen wird das Harz mit Wachs und Pollen vermengt und mit Speichelsekret geschmeidig gemacht. Es dient als Baustoff zum Abdichten von Spalten und Ritzen sowie zur Desinfektion des Bienenstocks.

Propolis gilt als ältestes Antibiotikum der Welt und wirkt gegen Bakterien, Viren sowie Pilzinfektionen. Wie Studien belegen, kann der Einsatz etwa bei Hautentzündungen oder der Unterstützung des Immunsystems durchaus effektiv sein.

Da ca. 90 Prozent der Inhaltsstoffe nicht in Wasser löslich sind, wird Propolis traditionell in alkoholischer Lösung verwendet. Mittlerweile gibt es laut ÖGA eine relativ aufwendige Methode, die mit spezieller Laborausstattung die Erzeugung einer alkoholfreien Propolis-Lösung ermöglicht. Dadurch wird die Anwendung einer breiteren Zielgruppe zugänglich, insbesondere Menschen, die Alkohol meiden müssen.

Das Gift hilft gegen rheumatische Leiden 
Bienengift ist ein Gemisch aus verschiedenen Substanzen mit beeindruckenden Fähigkeiten. Es wirkt antientzündlich, regt beim Menschen nachweislich die körpereigene Cortisonbildung an und findet weltweit Verwendung bei der Behandlung von Krankheiten des rheumatischen Formenkreises wie Arthritis, Ischias und mehr. Die Anwendung in der Apitherapie darf nur nach einem Allergietest und unter ärztlicher Betreuung erfolgen.

Bienen müssen dabei nicht sterben. Zu therapeutischen Zwecken wird das Gift in der Regel so gewonnen, dass die Insekten durch eine dünne Membran stechen und sich der Stachel danach wieder herausziehen lässt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt