Wie der Kärntner Tourismus künftig aufgestellt werden soll, steht schon grob fest. Die Reform soll auch die Orts- und Nächtigungstaxen neu regeln. Die „Krone“ kennt die verschiedenen Varianten, die am Tisch liegen.
Aus 125 Tourismuseinheiten (31 Verbände, 9 Regionen, die Kärnten-Werbung sowie 84 Gemeinden, die sich um Tourismusangelegenheiten selbst kümmern) sollen nur noch zehn werden: Neun mehrgemeindige Tourismusverbände und eine Landestourismusorganisation. Damit sollen „die Systemkosten minimiert werden“, wie Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig im „Krone“-Gespräch meint. Außerdem werde es eine klare Aufgabenverteilung geben.
Aus Verhandlerkreisen ist durchwegs Positives zum Stand der Tourismusreform zu hören. Es seien „konstruktive Gespräche“, allen Beteiligten sei „die Notwendigkeit einer Gesetzesnovelle“ bewusst. In der kommenden Woche gehen die Touristiker nun ein weiteres heißes Eisen an: die Abgabenreform! Denn Kärnten habe ein „zu komplexes Abgabensystem“.
Erhöhung und Zusammenlegung
Aktuell zahlen Gäste in Kärnten pro Nacht eine Orts- und eine Nächtigungstaxe. Die Höhe der Ortstaxe bestimmen die Gemeinden selbst, maximal zwei Euro pro Nächtigung sind erlaubt. Die Nächtigungstaxe ist eine Landesabgabe und beträgt derzeit 70 Cent. Insgesamt kostet dem Gast eine Nacht in Kärnten also maximal 2,70 Euro. Nun feilen die Verhandler – wie berichtet – an einer Zusammenlegung zu einer einheitlichen „Aufenthaltsabgabe“. An einer Erhöhung wird kein Weg vorbeiführen.
Gratis Öffis in Buchung inkludiert?
Wie die Reform aussehen soll, wird in der kommenden Woche besprochen. Einige Versionen schwirren bereits herum. Während die Wirtschaftskammer ja einen Infrastrukturfonds – finanziert aus eben diesen Mitteln – forderte, um anfallende Projekte realisieren zu können, hört man auch immer öfter von einer Mobilitätsabgabe. „Mobilität wird künftig eine immer größere Rolle spielen – besonders der Mikro-ÖV“, prognostiziert auch Schuschnig. Offenbar liegt deshalb der Vorschlag am Tisch, dass Touristen künftig mit ihrer Buchung kostenlos die Öffis verwenden dürfen, dafür aber zusätzlich die Mobilitätsabgabe – aktuell kursieren Zahlen zwischen 50 Cent und einem Euro – entrichten müssen. Als Alternative würden auch eigene Gästetickets angedacht werden. „Dafür müsste aber das Angebot weiter ausgebaut werden.“ Und dafür braucht es eben Geld.
Wie tief die Urlauber am Ende in die Tasche greifen müssen und wer wie viel von der bald reformierten Abgabe abbekommt, wird sich in den Verhandlungen zeigen: „Es braucht eine einfache Lösung. Am Ende muss der Gast spüren, wofür er das Geld bezahlt“, fasst der Landesrat zusammen.
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