Die Tage für ein Tiroler Denkmal mit jahrhundertelanger Geschichte sind gezählt. Nach fast zwei Jahren Streit zwischen Besitzer und Denkmalamt hat nun das Landesverwaltungsgericht eine Entscheidung zum Weißen Rössl an der Brennerstraße gefällt.
Mehr als 500 Jahre hat das Weiße Rössl in Gries am Brenner vielen Herbergsuchenden Unterschlupf geboten. In seinen Stuben wurde gut gegessen und gefeiert. Doch schon bald dürfte der Platz direkt neben der Kirche leer sein.
Vor zwei Jahren wütete Brand
Der Anfang vom Ende war ein Brand am 11. Mai des Jahres 2023. Das Dach des Gebäudes wurde damals schwer beschädigt. Seit damals steht das Weiße Rössl ohne schützendes Dach da. Besitzer und Denkmalamt konnten sich nicht über eine Abdeckung einigen. Immer größer wurden die Differenzen. In der Zwischenzeit waren die Stuben und Zimmer Regen und Schnee ungeschützt ausgesetzt.
Zuletzt erwirkte das Denkmalamt über die Bezirkshauptmannschaft eine Anordnung für eine Notabdeckung. Doch der Besitzer sah keine Möglichkeit mehr, das inzwischen schwer in Mitleidenschaft gezogene Gebäude noch zu retten und rief das Landesverwaltungsgericht an.
Abbruch des Gebäudes verfügt
Dieses hat nun sinngemäß entschieden, dass eine Sanierung und Instandsetzung des Gebäudes im Sinne des Denkmalamtes dem Besitzer nicht mehr zumutbar ist. Mehr noch: Wie es in der Entscheidung heißt, ist ein Totalabbruch des mehr als 500 Jahre alten Gebäudes „bis spätestens 30. April 2025“ vorzunehmen. Eine ordentliche Revision gegen die Entscheidung ist „nicht zulässig“, wie es heißt. Damit dürfte das letzte Kapitel des Weißen Rössl geschrieben sein.
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