Serieneinbrecher

So ein Zufall! Toilette gesucht, Tresor gefunden

Burgenland
14.02.2025 15:30

21 Vorstrafen, 12 davon einschlägig: Am Landesgericht Eisenstadt wurde ein Rumäne zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er im Südburgenland einen Tresor ausgeräumt hatte. Den Schaden – 116.000 Euro – will er gutmachen. „Ich werde arbeiten.“

In Österreich ist das Blatt des Angeklagten ein unbeschriebenes. Grund genug für den Verteidiger des Rumänen, den einzig möglichen Milderungsgrund ins Spiel zu bringen. „Bei uns hat mein Mandant noch nichts angestellt. Ich bitte dies bei der Urteilsfindung zu berücksichtigen“, sagt der Advokat zur Vorsitzenden des Schöffensenats, die nun vom 35-Jährigen wissen will, ob er in anderen Ländern Vorstrafen habe. „11, 12 oder 13, ich weiß es nicht“, so der Mann, ehe ihm Michaela Stückler auf die Sprünge hilft. Es sind 21 Stück, 12 davon einschlägig.

Ob der bekennende Schwarzarbeiter aufgrund dieser Statistik nicht besser eine andere Einkommensquelle erschließen hätte sollen, sei dahingestellt. Fix ist allemal: Einbrechen ist seine Sache nicht.

49 Schmuckstücke gestohlen
Vor rund einem Jahr musste der U-Häftling „dringend aufs Klo“, also verschaffte er sich über den Hintereingang Zugang zu einem an diesem Tag geschlossenen Gastronomiebetrieb im Bezirk Oberwart. Er suchte und suchte die Toilette – und fand schließlich in einer Kommode einen Tresorschlüssel. Insgesamt entnahm der Rumäne 49 Schmuckstücke im Wert von rund 116.000 Euro aus dem Safe und machte sich aus dem Staub. Blöd nur, dass auf einem Kuvert seine Fingerabdrücke sichergestellt werden konnten.

Und wieder eine kranke Mutter
Warum er das getan habe? „Meine Mutter ist sehr krank und braucht dringend eine Operation.“ Die Beute will er „bei einem Türken in Slowenien“ zu Geld gemacht haben, leider fällt ihm nicht mehr ein, wie der Typ heißt und in welchem Ort sich dessen Geschäft befindet. „Bei jedem hier ist immer einer krank in der Familie“, sagt Stückler, ehe sie sich mit den zwei Schöffen zur Beratung zurückzieht. Die dauert nur ein paar Minuten. Zu klar ist die Beweislage, zu umfassend das Geständnis des Kerls auf der Anklagebank.

Weinen wie sein Baby
„Ich werde arbeiten und den Schaden, den ich angerichtet habe, zurückzahlen. Es tut mir sehr leid“, erklärt der 35-Jährige nachdem er die zwei Jahre Haft akzeptiert hat. Dabei weint er wie sein Baby, das daheim in Rumänien liegt. Es ist eineinhalb Monate jung. Er hat es noch nicht gesehen.

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