Aufregung in Moskau

Amerikaner wegen Packung Gummibärchen verhaftet

Ausland
14.02.2025 15:21

Russland ist in Zeiten wie diesen bekanntlich kein gutes Ziel für westliche Touristen. So wurde am Moskauer Flughafen Wnukowo ein Amerikaner bei der Kontrolle „herausgefischt“ und mit fadenscheinigen Gründen in U-Haft gesteckt.

Während sich der Kreml immer weiter vom Rest der Welt abschottet, wird zusätzlich versucht, mit der Festnahme von Ausländern Druck auf andere Staaten auszuüben – sie dienen sozusagen als Faustpfand für den möglichen Austausch von Gefangenen. In der russischen Hauptstadt wurde nun ein US-Staatsbürger von der Polizei abgeführt. Der Grund: Er führte ein Packerl Hanf-Gummibärchen im Gepäck mit, wie der Telegram-Kanal „Mash“ berichtet. Der Mann sei daraufhin gleich in U-Haft genommen worden.

(Bild: stock.adobe.com/Mikhail Starodubov stock.adobe)

Ihm wird vorgeworfen, Drogen „in erheblicher Menge“ geschmuggelt zu haben. Das Strafmaß dafür beträgt in Russland zwischen fünf und zehn Jahren Haft. Angegeben wird demnach, der Amerikaner habe „ein halbes Kilo“ Marihuana dabeigehabt. „Mash“ geht jedoch davon aus, dass sich die Mengenangabe auf das Gesamtgewicht des Fruchtgummis bezieht und daher völlig übertrieben ist.

Hier ein Auszug aus den Akten bei Gericht. (Bild: mos-gorsud.ru)
Hier ein Auszug aus den Akten bei Gericht.

Des Kremls Willkür par excellence
Der Fall erinnert an den am Dienstag im Zuge eines Gefangenenaustauschs zwischen Washington und Moskau freigekommenen Amerikaner Marc Fogel. Dieser hatte als Lehrer an einer US-Schule in Moskau gearbeitet. Bis Mai 2021 genoss er laut russischen Behörden als Angestellter der US-Botschaft in Moskau diplomatische Immunität. Im Juni 2022 wurde er wegen Drogenschmuggels zu 14 Jahren Haft verurteilt, nachdem bei einer Zollkontrolle am Moskauer Flughafen Scheremetjewo Marihuana und Cannabisöl in seinem Gepäck gefunden worden waren. Fogel beteuerte, diese zu medizinischen Zwecken benötigt zu haben.

US-Präsident Donald Trump hatte den Austausch als ein „Zeichen des guten Willens“ seitens Russlands gewertet und gelobt, „dass wir uns in die richtige Richtung bewegen, um den brutalen und schrecklichen Krieg in der Ukraine zu beenden“. Ganz so einfach lassen sich die Wogen anscheinend aber doch nicht glätten.

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