Nach zwei krachend gescheiterten Regierungsverhandlungen und 139 Tagen Stillstand befindet sich Österreichs Industrie im freien Fall. Minus 9,5 Prozent in einem Jahr und somit Schlusslicht in der EU. Aber Hauptsache, alle sind ihren Prinzipien treu geblieben.
NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger der Reformkraft, die sie bei Rot und Schwarz nicht verspürt hat. Der SP-Vorsitzende Andreas Babler seinem sozialen Gewissen, das neue Steuern verlangt hätte. Die ÖVP dem Prinzip der Situationselastizität.
Bei Kickl allerdings fragt man sich: Warum hat er letztlich darauf verzichtet, erster freiheitlicher Bundeskanzler dieser Republik zu werden? Oder, um in seiner Welt zu bleiben, warum hat der Extrembergsteiger auf dem Großglockner plötzlich umgedreht, obwohl der Gipfelsieg schon in greifbarer Nähe war?
Der FPÖ-Chef lässt wissen, dass „schwierige Berge oft mehrere Anläufe brauchen“, ein Interview zu seinen Beweggründen lehnte Kickl jedoch ab. Verständlich, wenn man sich im ORF-Hauptabend – immerhin statt dem „Bergdoktor“ – 33 Minuten lang live ans „Volk“ wenden darf.
Auch Kickl sprach dort von Prinzipien, denen er für eine Kanzlerschaft untreu hätte werden müssen, vom Verrat an seinen Wählern. Und verabschiedete sich mit den Worten der Zeichentrick-Figur Paulchen Panther: „Heute ist nicht alle Tage, ich komm’ wieder, keine Frage.“
Zurück bleiben hehre Prinzipien und Politiker, die es nicht geschafft haben, über ihren Schatten zu springen.
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