„Krone“-Kommentar

Politische Zweck-Ehen statt Liebe zum Valentin

Kolumnen
14.02.2025 16:23

Sie haben sich nicht lieb, sie können nicht einmal richtig miteinander: Und doch werden zumindest zwei der fünf Parteichefs miteinander vor den Bundespräsidenten treten müssen. Wie das gehen soll und wer am ehesten zueinanderfinden dürfte – ein Kommentar des Geschäftsführenden „Krone“-Chefredakteurs Klaus Herrmann.

Sie haben sich allesamt nicht lieb. Stimmt nicht ganz: Der seit dem 5. Jänner ehemalige ÖVP-Chef Karl Nehammer mochte als Bundeskanzler seinen Grünen Vize Werner Kogler – und mag ihn wahrscheinlich immer noch, aber er ist ja aus der Öffentlichkeit verschwunden und nimmt zu gar nichts mehr Stellung.

Er mochte Kogler, aber die Grünen konnte er und konnte die ÖVP schon lange vor dem Ende der türkis-grünen Koalition offensichtlich nicht mehr ausstehen. Schon gar nicht ausstehen kann Nehammer Herbert Kickl – das hatte er während des Wahlkampfs überzeugend zum Ausdruck gebracht und deshalb war er auch nicht bereit, mit ihm eine Koalition zu verhandeln.

Lieber hatte Nehammer-Nachfolger Stocker den blauen Wahlgewinner auch nicht – und doch verhandelte er mehr als ein Monat lang mit ihm eine blau-schwarze Zweckehe. Man darf annehmen: Stocker und Kickl können einander weiterhin oder mittlerweile erst recht nicht riechen. Auch wenn Kickl Stocker kurz vor dem Valentinstag bei seinem Kanzler-Abgesang zu bester TV-Hauptabendzeit persönlich sogar ein paar Blümchen nachwarf. Immerhin.

Der Kommentar zu den großen Themen, die Österreich betreffen: Klaus Herrmann, Geschäftsführender Chefredakteur (Bild: Krone KREATIV)
Der Kommentar zu den großen Themen, die Österreich betreffen: Klaus Herrmann, Geschäftsführender Chefredakteur

Jetzt werden wieder neue Partner gesucht. Dass da am Valentinstag bereits politische Herzchen geflogen wären – davon hat man nichts gehört. Aber das erwarten wir ja auch nicht mehr. Aber halbwegs miteinander können sollten politische Partner schon.

Traumpaar Stocker-Babler 
Immer wieder war in den letzten Tagen, als immer mehr Informationen über die offenbar total verkorksten Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP bekannt wurden, die Rede davon, wie dereinst Sebastian Kurz und Heinz Christian Strache zueinander Vertrauen aufbauten. Erfolgreich  – aber es hinderte Kurz letztlich auch nicht daran, Strache wegen des Ibiza-Skandals (zu Recht) in die Wüste zu schicken.

Mit Andreas Babler tun sich irgendwie auch alle schwer. Karl Nehammer genauso wie Beate Meinl-Reisinger. Aber auch Bablers eigene Parteifreunde von Wien bis ins Burgenland und quer durch die Republik verstreut. Babler ist zwar kaum mit Herbert Kickl vergleichbar – aber auch mit ihm wird es Christian Stocker nicht viel leichter haben. Blumenkränze flicht man einander längst noch keine.

Aber vielleicht streut dennoch bald ein Gutteil der Republik dem „Traumpaar“ Stocker-Babler Rosen, wenn es vor den Altar, pardon, vor den Bundespräsidenten, getreten ist …

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