Weil Kinderbetreuer in Amstetten zu Weiterbildungen über Praktiken anderer Kulturen verpflichtet werden, sind die Freiheitlichen außer sich: „Das ist eine Unterwerfung!“ Die ÖVP ortet indes eine Skandalisierung.
Das verpflichtende Ausbildungsprogramm für Freizeit- und Kinderbetreuer an der Volkshochschule in Amstetten lässt aktuell die Wogen bei der FPÖ hochgehen. Denn der Inhalt des viertägigen Workshops birgt aus Sicht der Blauen einige Brisanz. Unter dem Motto „Vielfalt gestalten: Kulturen verstehen, Konflikte klären“ solle eine konstruktive Kommunikation sowie ein respektvolles Miteinander über alle Glaubensgrenzen hinweg gefördert werden.
Kurs für Hortbetreuer verpflichtend
Vermittelt werden in den zwingenden Schulungen neben praxisnahen Tipps auch kulturelle Hintergründe, die das Verhalten von Kindern, Eltern und Kollegen geprägt haben, sowie der Umgang mit Rassismus und Diskriminierung. Für FPÖ-Bezirksobmann Alexander Schnabel ist das der völlig falsche Weg. „Jeder hat sich an unsere Bräuche und Traditionen anzupassen und nicht umgekehrt“, kritisiert der Freiheitliche.
Die Stadtregierung will Pädagogen fremden Kulturen unterordnen. Das ist zum Scheitern verurteilt. Integration durch Assimilation wäre hier richtig.
FPÖ-Bezirksobmann von Amstetten Alexander Schnabel
Bei der ÖVP kann man die Aufregung hingegen gar nicht nachvollziehen. Schon in der Vergangenheit habe es immer wieder verpflichtende Weiterbildungen für die Hortbetreuer gegeben. Weil es zuletzt Probleme im Umgang mit Kindern anderer Kulturkreise gegeben habe, habe man ein Paket geschnürt, das auch Themen wie Religion und Rassismus beinhaltet.
Nur eines von vielen Angeboten
„Die FPÖ macht aus dem VHS-Kurs leider eine politische Skandalisierung. Dabei handelt es sich nur um eine von hunderten Weiterbildungen, die angeboten werden“, so ÖVP-Fraktionsobmann Manuel Scherscher. Dem Blauen Schnabel richtet er hingegen aus: „Wer echte Bedenken hat, kann sie gerne im nächsten Ausschuss vorbringen. Aber das interessiert ihn halt nicht.“
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