Freund der Liliputbahn

ÖFB-Fan verpasst Olympische Spiele mit Guatemala

Fußball National
15.02.2025 07:10

Die Fahrt mit Kaltgetränk zum Happel-Stadion ist für die Freunde der Liliputbahn schon ewig Tradition. Der Fanclub der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft träumt bereits von der WM 2026 – und stimmt bei der „Krone“-Fußballerwahl kräftig ab. Fast hätte es Obmann Luis Cordero mit Guatemalas Eisstock-Nationalmannschaft auch zu den Olympischen Winterspielen in Cortina geschafft. 

Bei der Fußball-WM 1998 fuhr Luis Cordero aus Salzburg mit einem Sonderzug zu Österreichs Gruppenspiel gegen Chile in St-Etienne. Als er Jahre später nach Wien umzog, entpuppte sich bei Länderspielen die Liliputbahn im Wiener Prater als perfektes Transportmittel zum Happel-Stadion. Die Fahrt mit Kaltgetränk wurde im Freundeskreis schnell Tradition.

Thomas Huber (li.) und Luis Cordero mit der Gründungsurkunde. (Bild: Freunde der Liliputbahn)
Thomas Huber (li.) und Luis Cordero mit der Gründungsurkunde.

Fans von Baumgartner und Klauß
2015 gründete die Partie den ÖFB-Fanclub „Freunde der Liliputbahn“. Personalverrechner Cordero wurde Obmann, Geoinformatiker Thomas Huber sein Stellvertreter. Ihr aktueller Lieblingsspieler ist Christoph Baumgartner: „Er hatte im Nationalteam ein großartiges Jahr 2024, ist sehr sympathisch und extrem clever.“ Als Trainer wählt das Duo bei der „Krone“-Fußballerwahl aber nicht Teamchef Ralf Rangnick, sondern Robert Klauß: „Wir sind auch große Rapid-Fans. Er hat in Hütteldorf viel weitergebracht. Das ist jetzt ein ganz anderer Spielstil. Wir mögen ihn auch als Typ.“

Am allerliebsten mögen sie aber Fußballreisen. Traditionelle Arenen wie das Maracana in Rio de Janeiro, das San Siro in Mailand oder das Old Trafford in Manchester haben es ihnen besonders angetan. Für „weiße Elefanten“ wie die für die WM in Katar gebauten Stadien haben sie nichts übrig: „Sie haben keine Vergangenheit und keine Zukunft. Die Geschichte endet hier.“

Luis Cordero beim WM-Endspiel mit einer Pokal-Kopie vor dem Lusail Iconic Stadion in Katar. (Bild: Luis Cordero)
Luis Cordero beim WM-Endspiel mit einer Pokal-Kopie vor dem Lusail Iconic Stadion in Katar.

WM-Finale 2022 als besonderes Abenteuer
Corderos Geschichte um das Lusail Iconic Stadion in Katar, wo er das Finale der WM 2022 zwischen Frankreich und Argentinien sah, ist trotzdem spannend: „Nach Argentiniens 3:0 im Semifinale gegen Kroatien blieb ich die ganze Nacht wach, spekulierte, dass Kroaten Karten für das Endspiel zurückgeben.“ So kam es auch, Cordero schlug im Internet zu, sagte am nächsten Morgen zu seiner Frau mit einem möglichst unschuldigen Lächeln: „Du, ich bin vor Weihnachten mal kurz weg.“

Dann kam aber ein noch viel größeres Problem: Die wenigen Flüge, die es gab, waren viel zu teuer. Nach sehr intensiver und langwieriger Recherche flog Luis mit Pegasus Airlines zu einigermaßen leistbaren Konditionen über Istanbul zu einem Militärflughafen in Doha. Der Rückflug nach München ging um 2 Uhr: „Nach 90 Minuten wäre es leicht gewesen, aber das Finale wurde ja erst im Elfmeterschießen entschieden. Ich habe die Maschine aber mit viel Glück noch auf den letzten Drücker bekommen.“

Die Freunde der Liliputbahn träumen schon von der Fußball-WM 2026. (Bild: Freunde der Liliputbahn)
Die Freunde der Liliputbahn träumen schon von der Fußball-WM 2026.

Exzellente Kontakte nach Guadalajara
Die nächste WM haben die „Freunde der Liliputbahn“ schon fest im Visier: „Wir sind uns sicher, dass sich Österreich für die WM 2026 qualifizieren wird. Hoffentlich spielen sie dann in Guadalajara. Ein Mitglied von uns ist mit einer Mexikanerin verheiratet und hat dort exzellente Kontakte.“ Cordero hofft auch, dass sich sein Heimatland Guatemala erstmals für die WM qualifiziert: „Es gibt für Nord- und Mittelamerika abgesehen von den gesetzten Gastgeber-Teams Mexiko, USA und Kanada noch fünf offene Startplätze. So groß war die Chance noch nie.“

Luis Cordero (Zweiter von rechts) ist Kapitän der Eisstock-Nationalmannschaft von Guatemala. Dazu ist er auch Präsident des Eisstock-Verbands von Guatemala. Daher lautet sein Spitzname in Wien „El Presidente“. (Bild: Luis Cordero)
Luis Cordero (Zweiter von rechts) ist Kapitän der Eisstock-Nationalmannschaft von Guatemala. Dazu ist er auch Präsident des Eisstock-Verbands von Guatemala. Daher lautet sein Spitzname in Wien „El Presidente“.

Fast Startplatz bei Olympia bekommen
Seine Chance auf einen Start bei den Olympischen Spielen 2026 in Cortina platzte. Denn Eisstockschießen wurde knapp nicht ins Programm aufgenommen. Sonst hätte Cordero als Kapitän der Eisstock-Nationalmannschaft von Guatemala und Präsident des dortigen Verbands an dem Spektakel im Zeichen der fünf Ringe teilgenommen. Wie der Quetzal, der guatemaltekische Nationalvogel, ist auch Luis ein richtig bunter Vogel.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele