Nächster Schritt

Gold-Haaser: Bald einer für den Gesamtweltcup?

Ski WM
15.02.2025 07:53

Weltmeister Raphael Haaser hat vor, auch regelmäßig in der Abfahrt zu starten. Als Dreidisziplinen-Fahrer könnte Haaser wie Marco Schwarz mit deren vier (wieder geplant für nächste Saison) in Zukunft vielleicht auch ein Kandidat für den Gesamtweltcup werden.

Welchen Stellenwert die Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm mit Riesentorlauf-Gold und Super-G-Silber in seinem Leben einmal einnehmen wird, das kann Raphael Haaser noch nicht beantworten. „Aber bis jetzt ist es das Highlight meiner Karriere“, sagte der Tiroler. Sicher ist, was die nächsten Weltcup-Wochen bringen sollen. „Ich habe immer gesagt, dass ich die Abfahrt dazunehmen will, dass es auch Sinn macht. Ich glaube, jetzt ist ein guter Zeitpunkt.“

Das Skifahren passe, da könne er den nächsten Schritt machen, meinte Haaser. In dieselbe Richtung denkt auch Cheftrainer Marko Pfeifer. „Wir werden Schritt für Schritt weiterarbeiten, ich weiß auch in den Abfahrten, was er drauf hat.“ Sieben Weltcup-Abfahrten hat Haaser in den vergangenen zwei Jahren bereits absolviert, Bestleistung war Rang 14 im Dezember 2023 in Bormio. Als Dreidisziplinen-Fahrer könnte Haaser wie Marco Schwarz mit deren vier (wieder geplant für nächste Saison) in Zukunft vielleicht auch ein Kandidat für den Gesamtweltcup werden.

Raphael Haaser mit seinen zwei WM-Medaillen. (Bild: Birbaumer Christof)
Raphael Haaser mit seinen zwei WM-Medaillen.

Kein Schaden ohne Nutzen
Wäre die Kreuzbandüberdehnung am 14. Dezember 2024 in Val d‘Isere nicht passiert, wäre er in diesem Winter wohl regelmäßig in der Abfahrt gestartet. Dass exakt zwei Monate später der 14. Februar Gold bringen wird, damit hatte Haaser selbst nicht gerechnet. „Man geht in jedes Rennen, um zu gewinnen. Aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich heute mit der Goldmedaille heimspaziere. Ich habe gewusst, wenn ich zwei Läufe so hinbringe, wie ich es draufhabe, kann schon was Brauchbares rausschauen.“

Als es für den Läufer mit der Nummer 22 im Ziel Grün aufleuchtete, sei er ein bisschen überrascht gewesen, weil in den Zielhang rein ein Fehler passiert sei. „Normal habe ich ein gutes Gefühl. Aber es gibt Tage, wo man sich gut fühlt, wo es aber nicht gut ist. Und es gibt Tage, wo man sich schlecht fühlt, es ist aber gut. Im Großen und Ganzen kann ich das normal ganz gut einschätzen.“

Eberharter als ein erstes Vorbild
Wie viele spätere Rennläufer hat auch Haaser als Kind die Skirennen am Fernseher mitverfolgt. „Als Stephan Eberharter in Kitzbühel die Abfahrt gewonnen hat, hat mich das schon sehr begeistert. Dann habe ich mir für mich gesagt, das möchte ich auch einmal schaffen.“ Genauen Plan hatte er keinen, er wisse ohnehin nicht, ob das funktioniert. „Es gibt so viele unberechenbare Sachen im Leben, die man nicht beeinflussen kann.“ Wie er im Nachhinein auch nicht mit der Verletzung haderte. „Wer weiß, wofür es gut war. Es ist nirgends ein Schaden, wo nicht auch ein Nutzen ist. Vielleicht hat es mich weitergebracht. Ich muss es aber nicht noch einmal haben.“

Stephan Eberharter (Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER)
Stephan Eberharter

Jener Eberharter, der 1991 bei der zuvor letzten WM in Saalbach Gold in Super-G und Kombination gewonnen hat, war also ein Vorbild. Mit Rudolf „Rudi“ Nierlich, der damals im Riesentorlauf triumphierte, wurde Haaser viel verglichen. Er hat sich vorgenommen, die Videos aus dieser Zeit einmal anzuschauen. „Ich weiß vom Hörensagen, dass Rudi Nierlich sehr großes Talent nachgesagt wird. Er war einer der Besten, die es jemals gegeben hat. Von dem her ist es eine sehr große Ehre für mich.“

Kopfsponsor dank Ex-Präsident 
Erst seit Saisonbeginn hat Haaser einen Kopfsponsor, dazu verholfen hat ihm Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. „Ich wollte mich ganz einfach nicht unter meinem Wert verkaufen, das ist das Schlimmste für einen Sportler, was er tun kann. Ich würde noch mit Fragezeichen fahren, wenn mir Peter nicht geholfen hätte. Das zeigt wieder einmal seinen Fanatismus für den Skisport, dass er das wirklich lebt. Einen großen Dank an ihn und sein Team.“

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