Klare Worte von Tost

F1: Überbelastete Mechaniker? „Ein totaler Witz“

Formel 1
15.02.2025 09:24

„Man sagt immer, die Mechaniker sind überlastet. Das ist ein totaler Witz. Die sind überhaupt nicht überlastet“, betonte der ehemalige Formel-1-Teamchef Franz Tost. Und 24 Rennen pro Saison seien „total okay“.

Der 69-jährige Tiroler, der 2023 als Teamchef von AlphaTauri zurücktreten wird, sprach im Dezember im Rahmen einer Podiumsdiskussion bei „Sport Marke Medien“ über den Rennkalender und die Überlastung des Personals. „24 Rennen finde ich total okay“, sagte Tost. „Man sagt immer, die Mechaniker sind überlastet. Das ist ein totaler Witz. Die sind überhaupt nicht überlastet.“

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Diese ganze Work-Life-Balance, dieser ganze Scheiß, das ist total sinnlos. So etwas brauchst du nicht. Das ist etwas für Leute, die zu faul sind zum Arbeiten.

Franz Tost

Zuletzt hatte der ehemalige Formel-1-Ingenieur Blake Hinsey öffentlich kritisiert, dass die Mechaniker für ihre Leistung zu wenig verdienen. Sie würden geistig und körperlich an ihre Grenzen gehen und ihre Familien kaum sehen.

Tost kann diese Sichtweise nicht nachvollziehen. Als er in die Königsklasse kam und 2006 Teamchef von Toro Rosso wurde, „hatten wir am Wochenende das Rennen, und am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag haben wir getestet. Am Anfang sogar noch mit zwei Autos. Und das waren auch immer dieselben Techniker und Ingenieure. Von denen habe ich damals nie eine Klage gehört.“

Tost in seiner klaren und kompromisslosen Tonart weiter: „Jetzt gibt es in der Formel 1 die Sperrstunde, das heißt, um 21 Uhr am Abend ist Schluss. Bis nächsten Morgen um 8 Uhr. Jesus, was wollen sie denn noch mehr? Die dürfen in der Formel 1 arbeiten, das ist ein Privileg. Diese ganze Work-Life-Balance, dieser ganze Scheiß, das ist total sinnlos. So etwas brauchst du nicht. Das ist etwas für Leute, die zu faul sind zum Arbeiten.“

Franz Tost (Bild: GEPA)
Franz Tost

Tests „überhaupt das Sinnloseste“
Viele Mechaniker wünschen sich mehr Testtage. Seit 2011 ist die Anzahl der Tests pro Jahr streng reglementiert. Diese Bestimmungen zu lockern, wäre laut Tost ein Fehler: „Wenn man sagt, man müsse auch testen, ist das eine alte Denkweise. Man muss überhaupt nicht testen.“ Tests seien „überhaupt das Sinnloseste, was es gibt Das ist nur ein Tool für die Ingenieure, damit sie ein bisschen herumspielen können. Da eine Feder ein bisschen höher, dort ein Stabi ein bisschen anders, da ein bisschen mehr Flügel. Alles sinnlos. Das Geld wird bei den Rennen verdient. Je mehr Rennen man fährt, umso mehr Geld verdient die Formel 1.“

Und Tost sieht noch Potenzial im Kalender: „Es könnten bis zu 26 Rennen sein. Das Jahr hat 52 Wochen. Jede zweite Woche würde Sinn machen. Und das sage ich nicht jetzt, weil ich in Rente bin. Das habe ich auch schon vorher immer gesagt.“

„Ich hatte da mit meinen Ex-Kollegen immer heiße Diskussionen. Die haben gesagt: ‘Das ist viel zu viel, 18 bis 20 Rennen sind das Maximum.‘ Ich habe dann immer gefragt: ‘Was seid ihr eigentlich? Seid ihr ein Renn- oder ein Holiday-Team?“

Vom 26. bis 28. Februar finden in Bahrain die offiziellen Testfahrten für die Saison 2025 statt. Der erste Grand Prix steht am 16. März in Australien auf dem Programm.

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