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Bolschoi-Theater: Violinist nach Sturz gestorben

Ausland
17.07.2013 21:20
Am Moskauer Bolschoi-Theater hat sich erneut eine Tragödie ereignet. Wie die Bolschoi-Sprecherin Katerina Nowikowa am Mittwoch mitteilte, stürzte der 65-jährige Geiger Viktor Sedow am Dienstag in den Orchestergraben und erlag einen Tag später seinen Verletzungen im Krankenhaus.

Ermittler sprachen von einem Unfall. Demnach verunglückte Sedow am Mittwoch in dem unbeleuchten Graben, wo er zunächst bewusstlos auf dem Betonboden gefunden worden war. Er starb am Donnerstag im Krankenhaus. Der Vorfall soll sich nach einer morgendlichen Probe ereignet haben. Einzelheiten zum Hergang waren zunächst nicht bekannt. Eine Kommission am Theater solle die Hintergründe des Unfalls aufklären und Schlüsse für die Arbeitssicherheit ziehen, sagte Sprecherin Nowikowa der Agentur Interfax

Theater kommt seit geraumer Zeit nicht zur Ruhe
Sedow war fast 40 Jahre für das Bolschoi tätig und wegen seines Humors und seines großen Wissens geschätzt. Das altehrwürdige Bolschoi-Theater kommt nach dem Säureangriff auf seinen dadurch nahezu erblindeten Ballettchef Sergej Filin im Jänner nicht zur Ruhe. Der Anschlag enthüllte ein ganzes Netz von Intrigen und Affären beim Bolschoi: Als Drahtzieher des Angriffs nahm die russische Polizei den Solotänzer Pawel Dmitritschenko fest (siehe Infobox).

Im Juni entließ die Theaterleitung mit Nikolai Ziskaridse einen ihrer bekanntesten Solotänzer. Sie warf ihm vor, für ein gereiztes Klima im Ensemble verantwortlich zu sein, das zu der Attacke geführt habe. Anfang Juli musste Bolschoi-Chef Anatoli Iksanow nach 13 Jahren seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger Wladimir Urin erhielt den Auftrag, wieder Ruhe in das renommierte Haus zu bringen und das Bolschoi aus der Krise zu führen.

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