Stefan Lenglinger

„Nie gedacht, dass jemand wie ich ZIB moderiert“

Unterhaltung
16.02.2025 11:30

Stefan Lenglinger übernimmt am Sonntag erstmals die „ZIB 2“ von Martin Thür als Karenzvertretung. Die „Krone“ sprach mit dem 31-jährigen ORF-Moderator über Hoppalas im Live-TV, Männerschnupfen und Rassismus in Österreich.

„Krone“: Kam die neue Aufgabe überraschend?
Stefan Lenglinger: Es war bereits eine Weile im Gespräch, weil wir wussten, dass Martin pausieren wird. Aber es war auf jeden Fall ein Wow-Moment. Ich hatte nicht damit gerechnet.

Einmal waren Sie im vergangenen Sommer schon in der „ZIB 2“ zu sehen.
Ja, und die Reaktionen waren durchwegs positiv. Das hat mir Mut gegeben, denn man fragt sich bei so einer Aufgabe natürlich auch immer, ob man dem gerecht wird.

Heute, Sonntag, geht es los. Sind Sie aufgeregt?
Nicht so sehr. Ich weiß ja, dass es nicht auf die eine Sendung ankommt, sondern dass ich Zeit habe, mich in der Rolle zu beweisen. Und ich bin sehr gut vorbereitet. Das einzige Hindernis ist momentan noch ein Männerschnupfen, gegen den ich noch ankämpfe.

Martin Thür ist bis Oktober karenziert. (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Martin Thür ist bis Oktober karenziert.

Sie moderieren schon länger im ORF. Haben Sie schon einmal eine echte Panne erlebt?
Sicher. Einmal hatten wir technische Probleme im Studio, da musste ich vor einer schwarzen Wand moderieren und die Beiträge haben nicht funktioniert. Da muss man improvisieren und sich entschuldigen. Kleinere Hoppalas passieren, am anfälligsten bin ich dafür, etwas falsch auszusprechen, vor allem, wenn es französisch ist.

Marie-Claire Zimmermann vertritt Martin Thür ebenso, sie ist bereits „ZIB 2“-erfahren. (Bild: ORF)
Marie-Claire Zimmermann vertritt Martin Thür ebenso, sie ist bereits „ZIB 2“-erfahren.

Wie erleben Sie in der derzeitigen politischen Lage den Druck in Ihrem Job?
Das macht den Job extrem spannend. Es ist in solchen Zeiten umso wichtiger, diese Rolle zu haben. Die Menschen spüren Verunsicherung und wollen sich an jemanden anlehnen, der die Geschehnisse einordnet. Eine große Verantwortung.

Warum sind Sie Journalist geworden?
Ich wollte immer zum öffentlichen Diskurs darüber beitragen, wie wir in Österreich zusammenleben. Ich habe immer gern geschrieben und wollte eigentlich zur Zeitung, habe Journalismus studiert. Bei einem Praktikum im ORF habe ich meine Begeisterung fürs Fernsehen entdeckt. Einige Jahre habe ich im Hintergrund als Redakteur gearbeitet, bis ich zu einem Moderatorencasting eingeladen wurde.

Hatten Sie jemals das Gefühl, dass Sie es aufgrund Ihrer Hautfarbe schwerer hatten, in diese Branche einzusteigen?
Natürlich hatte ich als schwarze Person in Österreich Herausforderungen in meinem Leben. Rassismus ist ein existentes Problem in Österreich. Direkt in der Branche wurden mir aber nie Steine in den Weg gelegt. Es war eher so, dass mir als junger Mensch die Vorbilder in der Öffentlichkeit gefehlt haben. Als Kind hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass jemand, der so aussieht wie ich, die „ZIB“ moderieren könnte.

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