„Danke für Kompliment“

Moderatorin begrüßt Merz versehentlich als Kanzler

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz

(Bild: AFP/Thomas Kienzle)

Eine Moderatorin hat den deutschen Oppositionsführer Friedrich Merz versehentlich als „Kanzler“ vorgestellt. Das Publikum und die Teilnehmenden auf der Bühne der Münchner Sicherheitskonferenz lachten, Merz selbst bedankte sich „für das Kompliment“.

Zwischen ihm und dem Kanzleramt würden „immer noch 60 Millionen Wähler“ liegen, gab der Politiker zu bedenken. Moderatorin Katarzyna Pisarska korrigierte sich sofort.

Merz sprach am Samstag in München unter anderem über eine mögliche NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an das Kriegsland und eine angebliche Einmischung der US-Regierung in den deutschen Wahlkampf.

Regeln gegen Hassreden wichtig
Es sei vollkommen richtig, dass es gesetzliche Regelungen gegen Hassreden und Falschinformationen gebe. Zuvor hatte US-Vizepräsident JD Vance Europa ein angebliches Wertedefizit attestiert. 

Zur Zukunft der Ukraine sagte Merz, dass eine mögliche NATO-Mitgliedschaft des Landes nicht vom Tisch genommen werden solle. „Seit dem letzten NATO-Gipfel besteht innerhalb der NATO Einigkeit darüber, dass die Ukraine die Perspektive einer Mitgliedschaft erhält.“ Diese Perspektive sollte nicht vom Tisch genommen werden, bevor die Verhandlungen mit dem Kreml überhaupt begonnen hätten.

Wir sollten bereit sein, aber nur, wenn wir uns mit den europäischen Partnern einig sind.

Merz über Taurus-Lieferung

Der Oppositionspolitiker zeigte sich außerdem offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus der Ukraine. „Wir sollten diese Lieferungen vornehmen. Wir sollten bereit sein, aber nur, wenn wir uns mit den europäischen Partnern einig sind.“ Bisher gibt es aus Deutschland keine Taurus-Flugkörper für die Ukraine, da Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dagegen ist.