Ein Toter, 5 Verletzte

Syrer sticht lachend auf Villacher ein

Kärnten
15.02.2025 23:02

Eine schreckliche Tat in hat am Samstagmittag zu einem Großeinsatz der Polizei in Villach geführt. Ein Syrer stach lachend wahllos auf Passanten ein – dabei starb ein Jugendlicher, es gab fünf weitere Verletzte. Ein islamistisches Motiv wird geprüft. Das Bundesministerium für Inneres (BMI) sucht nach Zeugen.

„Das ist eine Tat, die außergewöhnlich ist. So etwas ist beispiellos in Kärnten“, zeigt sich Rainer Dionisio, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit LPD Kärnten, erschüttert: Nur wenige Tage nach dem Auto-Attentat in München spielen sich diesmal mitten in Österreich Horror-Szenen ab. Samstagnachmittag bricht in der Kärntner 65.000-Einwohnerstadt Villach Panik aus. Ein junger syrischer Kriegsflüchtling soll vor einem Lokal plötzlich offenbar wahllos Passanten attackiert haben.

Die furchtbare Bilanz: ein 14-Jähriger erliegt den schweren Stichwunden. Der Jugendliche verblutet praktisch noch vor Ort. Zudem werden fünf weitere Männer teils schwer verletzt.

Der Täter verletzte fünf Menschen, ein 14-jähriger starb. (Bild: DOKU-NÖ)
Der Täter verletzte fünf Menschen, ein 14-jähriger starb.
Hier ist das Verbrechen passiert. (Bild: Klaus Loibnegger)
Hier ist das Verbrechen passiert.
Die Blutflecken sind deutlich zu erkennen. (Bild: Klaus Loibnegger)
Die Blutflecken sind deutlich zu erkennen.

Mutiger Essenslieferant fährt Amoktäter an
Die Polizei-Eliteeinheit Cobra wird alarmiert. Doch es hätte vielleicht noch schlimmer kommen können, wenn nicht ein mutiger Augenzeuge, selbst Syrer, eingegriffen hätte. Der Essenslieferant fährt den Verdächtigen mit seinem Auto an: „Er wollte in Richtung Innenstadt, da waren Kinder auf der Straße. Das konnte ich nicht zulassen. Ich habe selber Kinder!“

Indes rasen Einsatzfahrzeuge von Polizei und Rettung zum Tatort. Was zuerst wie ein ausgearteter Streit aussieht, könnte tatsächlich ein geplanter Terrorakt gewesen sein. Erschütterte Augenzeugen beschreiben jedenfalls, wie der 23-jährige „lachend“ zugestochen hat. „Nach derzeitigem Stand der Dinge ist es eine gute Sache, dass der Zeuge den Täter angefahren hat“, so Dionisio. 

Angeblich soll der Täter „Allahu Akbar“ gerufen haben. Der anerkannte syrische Asylant – polizeilich bisher unauffällig – zeigte zudem auf kursierenden Bildern den auch als IS-Geste berüchtigten erhobenen Zeigefinger. Ob sich ein islamistisches Motiv hinter dem Messer-Terror verbirgt, ist nun Gegenstand von intensiven Ermittlungen auch des heimischen Staatsschutzes. Die Kontakte des Verdächtigen werden genau überprüft. Derzeit läuft in ganz Kärnten eine Fahndung unter der Leitung des Landesamts für Staatsschutz und des Landeskriminalamtes.

BMI startet Zeugenaufruf
Das Bundesministerium für Inneres (BMI) hat noch am Samstagabend eine Upload-Plattform für Videos und Fotos aktiviert. Privatpersonen können Wahrnehmungen, Videos oder Fotos von der Tat oder vom Umfeld hier hochladen. Darüber hinaus werden Hinweise auch bei jeder Polizeidienststelle entgegengenommen. Das BMI startete außerdem noch einen Appell: „Bitte veröffentlichen Sie keine Fotos oder Videos vom Einsatz in sozialen Netzwerken – das schützt laufende Ermittlungen, die Opfer und die Einsatzkräfte.“

Indes will sich ÖVP-Innenminister Gerhard Karner selbst ein Bild am Tatort in Kärnten machen. Er wird gegen Sonntagvormittag in Villach erwartet.

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