Zwei Drogen-Prozesse

Wenn nicht nur die Köpfe rauchen am Gericht

Zwei Mittelburgenländer, die im großen Stil Cannabis angebaut haben, mussten sich in Eisenstadt verantworten. Einer wollte bestens gerüstet sein, „wenn ein Krieg kommt“. Beide wurden verurteilt.

Eine Karriere beim Bundesheer strebt der 35--Jährige an, der wohl ersichtlich auf der Kopfhaut tätowiert ist. Gut, dort muss man sich eh ein Kapperl aufsetzen. Aber: „Daraus wurde leider nichts“, sagt der U-Häftling beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt.

Polizisten als Einbrecher?
Zwischen 2017 und 2024 hegte und pflegte der Mann eine Cannabis-Plantage. 2023 nicht, da machte er Pause. „Dann wurde mir fad.“ 9 Kilo will er lukriert haben, den Großteil verkaufte er pro Gramm um 5 Euro auf Festivals. Die Qualität sei minder gewesen. „Aber das ist dort egal, weil die Leute eh schon bedient sind“, sagt sein Anwalt. Und überhaupt: „Mit diesem Preis kommen nicht einmal die Afghanen mit.“

Mit Gewalt versuchte der Angeklagte, die Beamten an der Hausdurchsuchung zu hindern. „Ich war panisch und habe geglaubt, dass es Einbrecher sind.“ Das Urteil – 15 Monate Haft, davon 10 bedingt – nimmt der Mann an. Die Gefängnisstrafe hat sich mit der U-Haft erledigt, er darf die Justizanstalt Eisenstadt verlassen.

Und schon ist der zweite Angeklagte da. Die Mittelburgenländer, die  nur 2 Kilometer voneinander entfernt wohnen und sich nicht kennen, gaben sich die Klinke in die Hand.  (Bild: HS, Krone KREATIV)
Und schon ist der zweite Angeklagte da. Die Mittelburgenländer, die  nur 2 Kilometer voneinander entfernt wohnen und sich nicht kennen, gaben sich die Klinke in die Hand. 

„Meine Medizin“
Der Sessel vor der Richterin war noch warm, als der nächste Mittelburgenländer Platz nahm. Der 63-Jährige war vor vier Jahren in Invalidenpension gegangen und dann „in ein tiefes schwarzes Loch gefallen“. Also baute auch er Cannabis an, „aber nur für den Eigenkonsum“. Fast 10 Kilo habe er seit 2020 geerntet, 5,8 Kilo wurden sichergestellt. „Ich habe mir gedacht, wenn ein Krieg kommt, dann habe ich meine Medizin daheim“, sagt der unbescholtene Mann, der wegen unerlaubten Umgangs mit Suchtmitteln zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt wird. Das Gras lässt er längst in Kraut, er betreibt jetzt lieber ganz viel Sport.

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