In der neuesten Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens...“ hat sich „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl in die Berge gewagt und sich dabei auf die „Zwölfer“ konzentriert. Auch mit jenem, auf dem heute die Ski-Weltmeisterschaft zu Ende geht.
Berge, deren Namen mit „Zwölfer“ oder „Mittag“ beginnen, weil sich mit ihnen und der Sonne der „wahre Mittag“ bestimmen lässt, gibt es in den Alpen zuhauf. Während in Vorarlberg diverse Mittagsspitzen dominieren, tauchen anderswo bevorzugt Namen wie Zwölferspitze oder Zwölferkofel auf. Oder Zwölferkogel, denn immerhin dreizehn Erhebungen in den österreichischen Alpen tragen diesen Namen. Einer davon kann von Saalbach-Hinterglemm aus per Seilbahn erreicht werden und stand in den letzten Tagen im Mittelpunkt des Sportinteresses, weil auf ihm nach dem Motto „Ein Berg – elf Rennen – ein Ziel“ die alpine Ski-WM ausgetragen wurde, die heute mit dem Herrenslalom und der Schlusszeremonie zu Ende geht. Nach Aussagen des Veranstalters übrigens „die lässigste WM aller Zeiten“, da scheint man bei der FIFA abgeschrieben zu haben.
Erstmals wurde mit der Team-Kombination ein neuer Wettbewerb ausgetragen und dafür die bisherige Kombination eliminiert. Aber diese war, zumindest für mathematisch Interessierte, ohnehin schon lange nicht mehr das Gelbe vom Ei, weil seit 1994 einfach die Zeiten aus Abfahrtslauf und Slalom addiert wurden, um die Topplatzierten zu ermitteln. Total phantasiefrei, denn das war früher, als sich die Ergebnisliste während des Rennens ständig geändert hat, ohne dass man sofort wusste, warum, deutlich herausfordernder. Dabei war es ein extrem simpler Modus: Es galt einfach die eigene Laufzeit (A) durch die des oder der gerade Führenden (B) zu dividieren, vom Ergebnis die Zahl 1 zu subtrahieren und dieses Ergebnis wiederum mit 570 (Slalom) bzw. 1.070 (Abfahrt) zu multiplizieren, um eine Punktzahl zu erhalten. Und wer die wenigsten Punkte hatte, konnte sich bei der Rennleitung einen Pokal abholen. War man also beispielsweise im Slalom am schnellsten (A:B=1), ergab das nach der Gleichung (1-1)x570=0 und somit das perfekte Teilergebnis von null Punkten. Betörend schlicht.
Aber gut, so haben sich halt seit 1928, als bei der Premiere der Arlberg-Kandahar-Rennen die ersten Kombiwettbewerbe mit Siegen von Lisbeth Polland und Benno Leubner ausgetragen wurden, die Zeiten geändert. Schließlich gibt es auch die in den 1930er-Jahren manchmal bei den Herren ausgetragene Viererkombination, bestehend aus Abfahrt, Slalom, Skispringen und Langlauf schon lange nicht mehr und wer weiß, wofür das gut ist. Jedenfalls sind bis zum heutigen Schlusstag der WM in Saalbach noch keine diesbezüglichen Begehrlichkeiten aufgetaucht und das wird wohl bis zur WM 2027 in Crans-Montana auch so bleiben.
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