Nach dem Schock kommt die Trauer: Der brutale Messerangriff in der Villacher Innenstadt, bei dem ein 14-Jähriger aus dem Leben gerissen wurde, lässt ganz Kärnten betroffen zurück. Eine Welle des Mitgefühls rollt durchs Land.
Am Sonntagmorgen scheint die Draustadt in Kärnten wie ausgestorben. Nicht nur durch die graue Wolkendecke herrscht eine getrübte Stimmung, den Villachern sitzt nach wie vor der Schock tief in den Knochen. Vereinzelte Spaziergänger bleiben vor dem Kerzenmeer stehen, wo gestern noch ein 23-jähriger syrischer Asylwerber wahllos auf Menschen eingestochen hatte.
Drei Opfer liegen auf Intensivstation
Unter den Opfern befanden sich vier Österreicher, ein irakischer Staatsbürger, die Nationalität des sechsten Opfers ist noch nicht bekannt. Drei von ihnen müssen derzeit intensivmedizinisch betreut werden. Eines der Opfer war laut Angaben der Polizei stabil. Zwei weitere Menschen wurden bei der Attacke leicht verletzt.
Sieben Minuten. Solang dauerte der Einsatz in der Villacher Innenstadt laut Polizei. Sieben Minuten, die einen 14-Jährigen das Leben kosteten. Und fünf zum Teil Schwerverletzte forderte. Die Polizeistation Villach-Hauptplatz liegt direkt neben dem Tatort, etwa eine Gehminute entfernt.
Syrische Gemeinde distanziert sich
„Wir alle mussten aus Syrien, unserer Heimat, flüchten, weil wir dort nicht mehr sicher waren. Wir sind dankbar, in Österreich Asyl und Schutz gefunden zu haben“, schreibt die „freie syrische Gemeinde Österreichs“ in einem Statement auf Facebook und distanziert sich scharf vom syrischen Täter: „Wer Streit verursacht und den Frieden der Gesellschaft stört, vertritt nicht die Syrerinnen und Syrer, die hier Schutz gesucht und erhalten haben.“
Trauerwoche in Villach ausgerufen
Nachdem Villachs Bürgermeister am Samstag noch den Krisenstab einberufen hatte, traf sich die Stadtspitze am Sonntagmorgen am Tatort, um zum Gedenken einen Kranz niederzulegen. Auch ausländische Medien sind angereist, um über die Schreckenstat in Villach zu berichten.
Landeshauptmann Peter Kaiser war ebenfalls vor Ort: „Für so etwas gibt es keinen Trost. Ich appelliere dazu, jetzt zusammenzustehen!“ Neben einem Trauerzug wurde auch eine Trauerwoche in Villach ausgerufen.
Elon Musk kommentierte Amoklauf
Was in Villach passiert ist, schockiert die ganze Welt. Sogar X-Boss Elon Musk meldete sich zu Wort. Kurz und knapp schreibt er auf der Social-Media-Plattform: „Terrible“ (Schrecklich).
Solidarität mit Österreich
Tief betroffen zeigt man sich ebenfalls in Slowenien. Der slowenische Ministerpräsident Robert Golob meint, dass e sich um einen traurigen Tag für Kärnten und ganz Österreich handle. Er ist in Gedanken bei den Verletzten und den Hinterbliebenen des Todesopfers. Die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar betont, dass es in unserer Gesellschaft keinen Platz für Gewalt geben dürfe: „Slowenien ist tief betroffen vom Angriff, wir sind solidarisch mit Österreich.“
Islamistisches Motiv?
Ein 23-jähriger Syrer hatte am Samstagnachmittag wahllos Passanten mit einem Messer angegriffen, wobei ein 14-jähriger Bursch tödlich verletzt wurde und fünf Männer teils schwer verletzt wurden. Augenzeugen berichteten, dass der Täter dabei lachte. Ein mutiger Essenslieferant, selbst Syrer, stoppte den Angreifer, indem er ihn mit seinem Auto anfuhr, um weitere Angriffe zu verhindern.
Die Polizei prüft derzeit ein mögliches islamistisches Motiv und sucht nach Zeugen des Vorfalls. Von „Allahu Akbar“-Rufen wird gesprochen, bei seiner Festnahme soll der 23-Jährige nicht nur gelacht, sondern auch den „Tauhid“-Finger gezeigt haben – ein Foto, das in den sozialen Medien kursiert, unterstreicht diese Version.
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