Tausende Besucherinnen und Besucher zeigten sich von bunten Kostümen, kunstvollen Larven und wildem Treiben begeistert. Am bereits dritten Fasnachtssonntag war von Fasnachtsmüdigkeit keine Spur.
Die Tiroler haben Lust auf Brauchtum, das merkte man beim diesjährigen Absamer Matschgererumzug. „G‘stopft voll“ war der Bus von Innsbruck nach Absam, da musste eng gekuschelt werden. Ab Thaur war dann Schluss und eine Karawane marschierte dem eisigen Wind trotzend zwischen den Feldern nach Absam – mit einer Anzahl an Leuten, die sich eine kirchliche Prozession heutzutage nur wünschen kann.
Doch es hat sich gelohnt – Tausende standen aufgefädelt links und rechts der engen Straßen und Gassen und bewunderten die vielen verschiedenen Gruppen aus Absam und den Nachbardörfern. Nach acht Jahren (samt Corona-Pause) war es endlich wieder so weit – und die Matschgerer, Hexen, Zottler, Tschaggeler, Klotzler, Fleckler, Flitscheler, die Tuxer, Weißen, Alten, Spiegeltuxer, Bären, Böcke, Fasserrösser boten in ihren prächtigen Kostümen eine Show, die man einfach gesehen haben muss.
Die erste Reihe erlebte das Treiben hautnah, inklusive Risiko oder Glück miteinbezogen zu werden – hier wurde mit dem Publikum gespielt, doch bringt ja Glück. Auch Landeshauptmann Anton Mattle ist es so ergangen, der sich dem Treiben mit Humor gestellt hat. Und während sich die Taschen der Kinder mit Süßigkeiten füllten, wurden die Erwachsenen mit dem ein oder anderen Schnapserl „abgefüllt“.
Publikumsmagnet Wenner Fasnacht
Die Silhouette der Sonne sichtbar – wie schön! Um die 300 Wenner Fasnachtler schnaubten gestern in der Früh durch, denn Regen am „großen Tag“ wäre die Höchststrafe. Man hat nach einer achtjährigen Pause sich und die Fasnachtsutensilien in den vergangenen Monaten besonders herausgeputzt, den Aufputz repariert oder neu gefertigt, die rund 20 Schellen poliert, die kleinen Schellelen der Roller einzeln am Ohr abgehört und nur für die zweitägige Fasnacht gigantische Wägen gebaut.
Gigantisch auch die Spannung am gestrigen Sonntag in der MPreis-Tiefgarage. Immerhin stehen die Autos der Besucher bis nach Blons, das bedeutet wahrscheinlich Besucherrekord! Nach dem Mittagsgeläut geht‘s los! Erst die Musikkapelle, dann die Ordnungsmasken Sackner und Spritzer, die der Tausendschaft den Platz für den „Kroas“ abringen.
Endlich die tänzelnden Roller mit den hohen Singesletönen, die den Scheller zum „Gangle“ auffordernd, der gehorcht und vollendet das Fruchtbarkeitsritual mit der wahrscheinlich sparsamsten Bewegung aller Scheller im Oberland. Ein toller Sonntag für die Fasnachtler in Wenns, die nun wieder vier Jahre pausieren.
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