Dermatologen sollen Hausärzte in Zukunft anhand von Fotos – zum Beispiel von Ausschlägen von Patienten – beraten können. Das Projekt soll den Personalengpass bei den öffentlichen Hautärzten mildern, liegt wegen ungeklärter Finanzierung aber derzeit auf Eis.
Kommt nach dem Tele-Notarzt bald auch der Tele-Hautarzt in Oberösterreich? Die Personalnot im Gesundheitsbereich macht erfinderisch, und so sollen Haus- und Hautärzte künftig online zusammenarbeiten. Zumindest ist das die Idee.
Ärztliche Beratung per Foto
„Wenn dermatologische Fälle in meine Hausarztpraxis kommen und ich mir nicht sicher bin, kann ich in Zukunft per Tele-Hautarzt Rat einholen“, erklärt Wolfgang Ziegler, Obmann der niedergelassenen Ärzte in Oberösterreich, das Konzept. Konkret könnte das so funktionieren: Der Hausarzt fotografiert den Ausschlag eines Patienten, schickt ein Foto davon an den Tele-Dermatologen. Der sendet dann seine Einschätzung zurück. Damit spart sich der Patient den Gang zum Facharzt und die Hautärzte werden entlastet.
„Das ersetzt aber nicht den Kassen-Hautarzt“, sagt Ziegler. Denn nicht alle Fälle können auf diese Weise gelöst werden.
Wenn dermatologische Fälle in meine Hausarztpraxis kommen und ich mir nicht sicher bin, kann ich in Zukunft per Tele-Hautarzt Rat einholen. Das ersetzt aber nicht den Kassen-Hautarzt.
Wolfgang Ziegler, Obmann der niedergelassenen Ärzte
Finanzierung ungeklärt
Derzeit liegt das Projekt in Oberösterreich – in der Steiermark läuft es bereits – aber ohnehin auf Eis, da die Finanzierung durch die Gesundheitskasse (ÖGK) noch nicht geklärt ist. Bis die Regierungsbildung im Bund abgeschlossen ist, dürfte sich daran auch nichts ändern.
Nur mehr ein Kassen-Hautarzt für Wels
Dabei wäre Entlastung für die Hautärzte dringend notwendig, vor allem im Raum Wels. Denn dort gibt es bald nur mehr eine dermatologische Kassenordination – und die ist heillos überfüllt.
Die „Krone“ berichtete bereits vorigen November über diesen Hautarztmangel. Damals hieß es von der ÖGK, man arbeite intensiv an einer Übergangslösung mit dem Klinikum Wels. Angedacht war, im Spital eine Ambulanz quasi als Hautarztpraxis einzurichten. Zwei Monate später konnte man jedoch noch „kein konkretes Realisierungsdatum“ nennen. „Aktuell befinden wir uns noch in der Verhandlungs- und Vorbereitungsphase“, hieß es zuletzt von der ÖGK.
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