Die extremen Niederschläge im September 2024 hatten in Teilen des Landes fatale Auswirkungen – diese wurden nun vom Land Oberösterreich aufgearbeitet. Auch für die Trinkwasser-Versorgung ist im Bericht eine Ableitung vermerkt.
Bis zu 150 Zentimeter Schneefall in nur vier Tagen – davon können im heurigen Winter die Skigebiete in Oberösterreich nur träumen. Mitte September des Vorjahres waren sie auf unseren Bergen gefallen und hatten dazu beigetragen, dass die Extremniederschläge nicht zu einem Extremhochwasser geführt hatten. Dennoch standen einige Ortschaften unter Wasser. Nun wurden die Ereignisse von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Oberösterreich aufgearbeitet. Und man konnte aus den Schäden auch etwas lernen.
Trinkwasserversorgung braucht „zweites Standbein“
Etwa, dass die Trinkwasserversorgung auf ein „zweites Standbein“ gestellt werden sollte. Denn vor allem im Mühlviertel war es zu Einschwemmungen und Verschmutzungen des Trinkwassers bei 41 Versorgungsanlagen gekommen – auch bei solchen Anlagen, bei denen bisher „noch nie eine Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität festgestellt wurde“.
Außerdem sollen die Desinfektionsmaßnahmen verbessert beziehungsweise gesichert werden, da einige UV-Bestrahler an die Leistungsgrenzen kamen und sich teils auch abgeschaltet hatten. Ein Frühwarnsystem für die Wasserversorger und bessere Vorwarnungen seitens der Behörden für Wassergenossenschaften sollen verhindern, dass diese von Extremereignissen „überrascht werden“. Kleinräumig hatten die Niederschläge vorigen September mehr als 1000-jährliche Werte erreicht – etwa Messstellen in Sandl oder Ibm. Auch die Auswirkungen auf Fließgewässer waren massiv, überschritten die Marke von 100-jährlichen Ereignissen.
Mauerkirchen erwischte es am schlimmsten
„Die bereits errichteten Schutzbauten haben sich bewährt und größere Schäden verhindert“, heißt es im Bericht. Dieser ortet im Kremstal aber noch Bedarf für weitere Rückhaltebecken, um dieses vor Katastrophenhochwässern sicher zu schützen. Und im Mühlviertel müssen Rückhaltebecken für die Feldaist oberhalb von Freistadt „unbedingt“ errichtet werden, um die Bezirksstadt und die Unterlieger zu schützen.
Am schlimmsten erwischte es bekanntlich Mauerkirchen, wo eine neue Siedlung „abgesoffen“ war. Hier war das Rückhaltebecken Sonnleiten in Helpfau-Uttendorf, das 440.000 Kubikmeter Wasser aufnehmen kann, von einer „enormen Überlast“ betroffen gewesen. Obwohl die Schutzmaßnahme grundsätzlich funktionierte, bleibe bei zu viel Wasser, so der Bericht, immer ein „Restrisiko“ – in Mauerkirchen schlug es voll zu.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.