Experte berechnet:

Asteroid 2024 YR4 könnte statt Erde Mond treffen

Wissenschaft
17.02.2025 11:26

Ende vergangenen Jahres entdeckten Astronomen den Asteroiden 2024 YR4, der mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 2,3 Prozent im Jahr 2032 mit der Erde kollidieren könnte. Jetzt hat ein Experte herausgefunden, dass der kosmische Brocken auch den Mond treffen könnte.

Der Asteroid 2024 VR4, der am 27. Dezember vergangenen Jahres mithilfe des Asteroidenwarnsystems ATLAS in Río Hurtado (Chile) gefunden wurde, ist zwischen 40 und 100 Metern groß. Der europäischen Weltraumagentur ESA zufolge befindet er sich auf Kollisionskurs mit der Erde, auf der er am 22. Dezember 2032 einschlagen könnte.

Laut dem wahrscheinlichsten Szenario würde der Asteroid in der Atmosphäre der Erde explodieren und dabei acht Megatonnen Energie in TNT-Äquivalenten freisetzen. Das ist mehr als das 500-Fache der Energie jener Atombombe, die im Zweiten Weltkrieg auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen wurde.

Berechnungen zufolge sind dann Länder wie Indien, Pakistan, Bangladesch, Äthiopien, der Sudan, Nigeria, Venezuela, Kolumbien und Ecuador gefährdet. Doch die Erde ist nicht der einzige Himmelskörper, mit dem 2024 YR4 kollidieren könnte. Es besteht zudem die - wenn auch geringe - Möglichkeit, dass der kosmische Brocken auf dem Mond einschlagen wird.

Zu diesem Schluss kommt David Rankin, der für das von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA unterstützte Projekt Catalina Sky Survey, das nach Kometen, potenziell gefährlichen Asteroiden und erdnahen Objekten sucht, arbeitet. Er schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 YR4 mit dem Mond kollidiert, auf 0,3 Prozent.

Wird großen Krater auf dem Mond schlagen
Weil der Erdtrabant keine Atmosphäre besitzt, wird der Asteroid dessen Oberfläche ungehindert erreichen und beim Einschlag einen Krater mit einem Durchmesser von bis zu zwei Kilometern hinterlassen, so Rankin. Nach den Maßstäben des Mondes, der im Laufe seiner Existenz unzähligen Asteroiden- und Kometeneinschlägen ausgesetzt war, ist das allerdings nicht viel.

Die Auswirkungen der Kollision wären wahrscheinlich von der Erde aus sichtbar – obwohl wir selbst wahrscheinlich nicht betroffen wären. „Es besteht die Möglichkeit, dass etwas Material zurückgeschleudert wird, das die Erde treffen könnte, aber ich bezweifle stark, dass dies eine größere Gefahr darstellt“, so Rankin gegenüber Fachzeitschrift „New Scientist“.

Mit dem Weltraumteleskop „James Webb“ (Bild unten) werden Astronomen 2024 YR4, der mit rund 48.000 Kilometern pro Stunde durchs Weltall rast, von März bis Mai unter die Lupe nehmen, um seine Bahn genauer berechnen sowie seine Größe und Zusammensetzung näher bestimmen zu können. Dann verschwindet der Asteroid aus dem Blickfeld und wird der Erde erst im Jahr 2028 wieder so nahe kommen, dass er mit Teleskopen beobachtet werden kann.

(Bild: Northrop Grumman)

In den kommenden Monaten wird er sich von der Erde entfernen und dann vorerst nicht mehr zu sehen sein. Erst ab 2028 kann der Asteroid 2024 VR4 wieder beobachtet werden – dann werden Wissenschaftler das Risiko eines Einschlags auf unserer Erde bzw. auf dem Mond neu bewerten.

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